Quelle:
www.magazin-forum.devon Philipp Häfner
Die SV 07 Elversberg gewinnt ihr Auftaktmatch im Moselstadion bei Eintracht Trier durch ein Traumtor Edmond Kapllanis mit 1:0 und fährt somit wichtige Punkte zum Auftakt ein. Dabei war noch nicht alles Gold was glänzte, die vorhandene Qualität blitzte aber durchaus auf.
Vor dem ersten Saisonspiel wurde Michael Wiesinger erneut auf den knapp verpassten Aufstieg der letzten Saison angesprochen. Ein Thema, das den Cheftrainer der SV Elversberg weiterhin verfolgt. Dennoch wird er nicht müde zu betonen, dass dieses Kapitel nun abgeschlossen ist: „Ich habe keinen meiner Spieler dabei ertappt, wie er daran noch einen Gedanken verschwendet hat. Keiner ist hier rumgelaufen und war mit den Gedanken noch in Zwickau.“ Die Realität hieß nämlich Eintracht Trier, und es wurde das von Wiesinger erwartete schwere Spiel. „Wir kennen Trier ja aus der letzten Saison, das ist eine körperlich starke Mannschaft mit unglaublicher Kompaktheit, da werden wir alles zeigen müssen, um etwas mitzunehmen“, sagte der 43-Jährige.
Über die mögliche Startelf der SVE wurde viel gerätselt. Die Möglichkeiten Michael Wiesingers, eine gute Mannschaft auf den Platz zu schicken, sind nahezu unbegrenzt. Neben Kevin Maek kam Neuzugang Steffen Bohl in der Innenverteidigung zum Einsatz, rechts durfte erneut der Saarländer Lukas Kohler ran, der trotz zahlreicher Neuzugänge immer wieder seinen Platz in der Mannschaft findet. Vor der Doppelsechs bestehend aus Jan Washausen und Marco Kehl-Gomez kam die wohl beste Offensive der Regionalliga zum Einsatz. Neben Maximilian Oesterhelweg und Markus Obernosterer kamen die Neuzugänge Milan Ivana und Edmond Kapllani zu ihrem Debüt für die SVE.
Wiesinger warb im Vorfeld der Partie dennoch um Verständnis, dass seine Mannschaft einige Zeit brauchen werde. „Es ist ja nicht so, wie es teilweise dargestellt wurde, dass wir uns lediglich punktuell verstärkt haben. Wir haben mit Mio Tunjic den erfolgreichsten Torjäger verloren, auch Tobias Feisthammel, David Schloffer und Patrick Dulleck haben zeitweise zum Stamm gehört.“ Bei der Auswahl seiner neuen Spieler hat Wiesinger viel Wert auf den Charakter gelegt. Spieler wie Bohl, Kapllani oder Ivana waren in den vergangen Jahren die moderne Infrastruktur des Profifußballs gewöhnt. Nun heißt die Realität Nöttingen statt Nürnberg und Watzenborn statt Werder. „Wir haben ja niemanden aus dem Katalog verpflichtet, sondern schon genau hingeschaut und viele Gespräche geführt und dabei auch die Frage gestellt: ,Bist du bereit, für das, was in dieser Liga auf dich zukommt?`“
Noch in der FindungsphaseDass die SVE sich durchaus noch in der Findungsphase befindet, zeigten einige Unachtsamkeiten in der Defensivbewegung durch die, hätte Trier diese Chancen besser ausgespielt oder genutzt, für die Mannen von Peter Rubeck was drin gewesen wäre. Die Qualität der SVE konnte die gute Defensive der Trierer aber nicht durchgehend klein halten, so kam es, wie es kommen musste und in der 60. Minute war es eine Koproduktion der beiden Neuzugänge Bohl und Kapllani. Bohl verlängert per Fallrückzieher, der Deutsch-Albaner nimmt den Ball kurz an und versenkt per Seitfallzieher. „Für solche Aktionen haben wir Edmond verpflichtet, so entscheidest du dann auch mal ein Spiel“, so Wiesinger. Mit der Spielweise seiner Mannschaft ist der Cheftrainer der SVE vollkommen zufrieden: „Wir haben uns bis zur Führung schwer getan, dann aber das Spiel kontrolliert und im Sinne einer Spitzenmannschaft zu Ende gespielt. In Trier muss dir das erst mal so gut gelingen.“ Kommendes Wochenende, bei der Heimpremiere der SVE, treffen die Mannen von Michael Wiesinger auf die Stuttgarter Kickers, dabei kehren bekannte Gesichter im Saarland zurück. Alfred Kaminski, ehemaliger Trainer des FCS und Mijo Tunjic, der letztjährige Torjäger der SVE, gastieren an der Kaiserlinde. Trainer Wiesinger setzt auf die Mechanismen des Erfolgs: „Mit jedem Sieg werden die Gedanken an das Verpasste weniger.“ Zu Wochenbeginn wurde die SVE noch einmal auf dem Transfermarkt tätig. Angreifer Julian Perstaller, 27, wechselt von Hansa Rostock an die Kaiserlinde. „Wir waren vorne nicht so üppig besetzt. Julian ist ein flexibler Spieler, der auch außen agieren kann“, sagte Wiesinger, der auch gerne noch einen U23-Spieler verpflichten würde. „Oli Hinkelmann und Matti Fiedler fallen aus, da wird die Geschichte schon eng. Ich habe insgesamt nur 22 Lizenzspieler, von daher ist es normal, dass wir uns weiter umschauen.“
Dass es im vorhandenen Aufgebot auch unzufriedene Spieler geben kann, ist für den Trainer normal. Erstes prominentes Opfer war Mittelfeldmotor Matthias Cuntz, der bei seinem alten Verein Eintracht Trier 82 Minuten auf der Bank schmoren musste. „Matze ist ein Spielertyp, den ich vom Grundsatz her mag. Es macht viele Dinge gut, aber auch einige Dinge, die mir nicht gefallen. Wir haben auf dieser Position sehr viel Qualität, und wenn einer mal draußen sitzt, heißt das nicht, dass das für die ganze Hinrunde so ist.“ Ob Wiesinger einem unzufriedenen Akteur die Freigabe erteilen würde, ließ er offen. „Die Frage stellt sich derzeit nicht, weil bisher noch keiner gekommen ist.“
