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Quelle: www.magazin-forum.de
von Philipp Häfner

Die SV Elversberg steht nach dem achten Spieltag in der Regionalliga Südwest an der Tabellenspitze. Dennoch verlor die SVE in der Schlussminute zwei Punkte gegen Hessen Kassel.

Bereits vor dem Spiel bei Hessen Kassel warnte Michael Wiesinger: „Voriges Jahr haben wir dort glücklich mit 1:0 gewonnen, Spiele gegen diese kampfstarke Mannschaft sind immer ein hartes Stück Arbeit.“ Auch dieses Jahr ging die SVE mit 1:0 in Führung. Torschütze war Merveille Biankadi. Trotz einiger Fanproteste gegen die Berufung des jungen Mittelfeldspielers in die Start­elf, hielt Wiesinger in den vergangenen Wochen an ihm fest. „Ich bin froh, dass er sich so entwickelt hat. Gerade in einer Phase, in der wir vom Verletzungspech verfolgt sind, müssen die jungen Spieler in die Bresche springen.“

Wiesinger muss seit Wochen auf einige Stammkräfte verzichten. Mit Kevin Maek und Leandro Grech fällt die Stamm-Innenverteidigung der Vorsaison aus. „Bei Leo sieht es so aus, dass er in Kürze ins Mannschaftstraining einsteigen kann. Kevin hat Oberschenkelprobleme, die noch aus dem Relegationsspiel gegen Zwickau herrühren, da werden wir uns Zeit lassen, weil wir nichts riskieren wollen“, sagte Wiesinger. Gleiches gilt für Mittelfeldmotor Matthias Cuntz, der an einem Schlüsselbeinbruch laboriert. Aber der Kader der SVE weist in dieser Saison eine beachtliche Breite aus. So kam Neuzugang Julius Perstaller an diesem Tag zu einem Startelf-Einsatz, er rückte für Sven Sellentin in die Anfangsformation. „Aus diesem Grund bin ich froh, dass wir einen so breiten und qualitativ gut besetzten Kader haben. Bei uns muss jeder im Training Vollgas geben, sonst kann er auch mal auf der Bank landen“, sagte der Cheftrainer der SVE.

Diese bittere Erfahrung musste auch Steffen Bohl machen. Für den ehemaligen Bundesligaprofi war die Anpassung an die neue Liga erst mal nicht leicht: „Es ist schon was anderes, wenn du zum ersten Mal in die Regionalliga kommst. Ich musste mich eine Zeit lang an die neue Spielweise und die neue Umgebung gewöhnen, aber langsam klappt das immer besser.“ Gleiches attestierte er auch seinem Mitspieler Edmond Kapplani, der „ähnliche Probleme hatte“. Bohl spielte bei seinem Heimdebüt gegen die Stuttgarter Kickers durchwachsen, dann in Mannheim nach eigener Aussage „richtig schlecht“. Danach war er eine Woche draußen, „was gut war, um den Kopf freizukriegen“. Trainer Wiesinger hatte solche Probleme erwartet: „Es ist nicht so ganz einfach, sich mental auf eine untere Liga einzustellen. Hinzu kommt, dass Steffen erst sehr spät zur Mannschaft gestoßen ist. Da waren Schwierigkeiten fast schon programmiert“, sagte der SVE-Trainer.

Unnötiger Ausgleich kurz vor Schluss

Und auch in Kassel hatte die SVE Startschwierigkeiten. „Da haben wir schon Glück, dass wir mit 0:0 in die Pause gehen“, sagte Wiesinger: „Dann bekommen wir ein Geschenk, gehen mit 1:0 in Führung, lassen danach zwei Bretter liegen, mit denen wir das Ding entscheiden können, und kassieren noch den Ausgleich. Dass wir dieses Geschenk nicht für drei Punkte nutzen, damit bin ich nicht zufrieden.“ Der späte Gegentreffer in der Nachspielzeit resultierte aus einem Elfmeter. „Auch wenn es ärgerlich war, Kassel hatte sich diesen Punkt mehr als verdient“, sagte Wiesinger und betonte, „dass eine Spitzenmannschaft hier zupacken und die drei Punkte mit nach Hause nehmen muss.“ Nichts desto trotz sprang die SVE mit diesem Unentschieden an die Tabellenspitze. Saarbrücken spielte nur 1:1 gegen Pirmasens, Mannheim unterlag in Ulm.

Der starke Aufsteiger aus Ulm gastiert am Samstag um 14 Uhr an der Kaiserlinde. Mit nunmehr 13 Punkten und einem 2:1-Sieg gegen einer der Top-Favoriten am vergangenen Spieltag ist der SSV mehr als nur in der Liga angekommen. „Da werden wir mal sehen, wo wir stehen. Nachlässig dürfen wir auf keinen Fall sein“, sagte SVE- Trainer Michael Wiesinger.