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Ulm gegen Elversberg: Zweite Halbzeit dauert 71 Minuten https://forum.kaiserlinde-online.de/viewtopic.php?f=15&t=3396 |
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Autor: | wolfgang.christmann [ 19. Sep 2016, 09:36 ] |
Betreff des Beitrags: | Ulm gegen Elversberg: Zweite Halbzeit dauert 71 Minuten |
Quelle: http://www.swp.de/ (Südwest - Presse) von Gerold Knehr Mit 1:2 musste sich der SSV Ulm 1846 Fußball beim Regionalliga-Tabellenführer SV Elversberg geschlagen geben. Es war ein gutklassiges Spiel mit viel Turbulenz am Ende. Dass eine Halbzeit im Fußball 45 Minuten dauert, ist längst nicht mehr der Normalfall. Die Schiedsrichter lassen in der Regel einige Minuten nachspielen. Dass aber die zweite Halbzeit der Regionalliga-Begegnung zwischen Spitzenreiter SV Elversberg und dem SSV Ulm 1846 Fußball sich über geschlagene 71 Minuten hinzog, das hatten alle Beteiligten so noch nicht erlebt. Was war passiert? Elversberg führte in der 89. Minute mit 2:1 und bekam einen Eckball zugesprochen. Die Saarländer ließen sich bei der Ausführung viel Zeit, der Eckballschütze wurde von Schiedsrichter Julius Martenstein deswegen gelb-verwarnt. Damit waren aber die einige Zuschauer im Elversberger Stehplatz-Block nicht einverstanden. Es flog ein Feuerzeug auf den Platz, das den Unparteiischen an der Schulter traf. Der stand offensichtlich unter Schock, marschierte mit seinen Assistenten in die Kabine. Ein Spielabbruch? „Wir wussten nicht Bescheid und sind ebenfalls in die Kabine gegangen. Das war die richtige Entscheidung, weil die Emotionen überzukochen drohten“, sagte Lutz Siebrecht, der Spielleiter des SSV Ulm 1846 Fußball. Einige Elversberger Spieler versuchten die Ulmer am Gang in die Kabine zu hindern, es fielen auch einige unschöne Worte. Der Referee ließ sich in der Schiedsrichterkabine behandeln und machte sich telefonisch beim Verband darüber kundig, wie es weitergehen sollte. Ein Viertelstunde nach seinem Abgang öffnete sich die Schiedsrichter-Tür, und einer der Assistenten verkündete: „Wir machen weiter.“ Es dauerte weitere sechs Minuten, bis die Ulmer Spieler, die sich teilweise schon ausgezogen hatten, wieder aus der Kabine kamen, und einige weitere Minute, bis die Begegnung mit einem Eckball für Elversberg fortgesetzt wurde. „Wir haben die Begegnung nur unter Protest zu Ende gespielt. Wie es jetzt weitergeht und ob das Endresultat so bleibt, muss jetzt das Sportgericht entscheiden“, sagte Siebrecht. In der letzten Spielminute nach der Unterbrechung und den drei Minuten Nachspielzeit änderte sich am Resultat von 2:1 für Elversberg nichts mehr. „So etwas habe ich noch nie erlebt. Wir hatten keinerlei Informationen, ob das Spiel abgebrochen war oder ob es weitergehen würde. Auf jeden Fall waren wir im Nachteil. Vor dem Abbruch waren wir im Spiel und haben wir auf den Ausgleich gedrängt. Nach der langen Pause war der Rhythmus unterbrochen.“ Fußball gespielt wurde am Samstag Nachmittag natürlich auch, und das nicht schlecht. Beide Teams bevorzugten die spielerische Komponente, so dass sich phasenweise ein hochklassiges Regionalliga-Spiel zustande kam. Wie schon beim 3:1 gegen Eintracht Trier und vor einer Woche beim 2:1 gegen den SV Waldhof Mannheim gerieten die Ulmer früh in Rückstand. In der vierten Minute war Sven Sellentin schneller als der Ulmer Linksverteidiger Pierre Fassnacht und erzielte aus spitzem Winkel die schnelle 1:0-Führung der Gastgeber. Wie zuletzt auch ließen die Spatzen den Kopf nicht hängen und kamen in der 18. Minute durch Luca Graciotti zu Ausgleich. Die Vorarbeit dazu lieferte Fassnacht, der damit seinen Fehler beim ersten Tor wenigstens teilweise wettmachte. Die zweite Halbzeit verlief weitgehend ausgeglichen, die Ulmer standen in der Defensive recht kompakt und zwangen den Spitzenreiter immer wieder zu Fehlern. Nur einmal war die Innenverteidigung unsortiert. Maximilian Oesterhelweg nutzte in der 71. Minute die Gelegenheit, dass er nach einer Flanke von rechts nicht bedrängt wurde und erzielte per Kopf den 2:1-Siegtreffer für Elversberg. Der daraufhin eingewechselte Ulmer Edeljoker Janik Michel konnte an ehemaliger Wirkungsstätte das Blatt nicht mehr wenden. Und am Ende verhinderte die lange Spielunterbrechung ein letztes Aufbäumen. |
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