Quelle: Saarbrücker -Zeitung (veröffentlicht am 24.11.2016) von Heiko Lehmann
Marco Kehl-Gomez ist aus der Abwehr der SV Elversberg nicht mehr wegzudenken. Der 24-Jährige verkörpert als sehr emotionaler Fußballer auch die richtige Einstellung wie kaum ein anderer. Das will er auch morgen gegen Waldhof Mannheim zeigen.
„Vom Temperament her bin ich Spanier, was Pünktlichkeit und Ordnung angeht eher Schweizer“, sagt Marco Kehl-Gomez, der beide Staatsangehörigkeiten hat, und lacht. Vielseitig ist er eben. Und das nicht nur neben dem Platz. Denn genau das nutzt dem 24-Jährigen auch beim Fußball-Regionalligisten SV Elversberg. Als defensiver Mittelfeldspieler bestritt Kehl-Gomez nach seinem Wechsel in der vergangenen Winterpause vom Drittligisten Chemnitzer FC alle Spiele bei der SV Elversberg. In dieser Saison stand der Defensiv-Allrounder als Innenverteidiger in allen 20 Ligaspielen über 90 Minuten auf dem Platz – als einziger von allen SVE-Spielern.
„Marco ist für uns eine unverzichtbare Größe. Er verkörpert die richtige Einstellung und das Besser-werden-wollen wie kaum ein anderer“, lobt Trainer Michael Wiesinger, fügt aber gleich hinzu: „Marco hat noch Entwicklungspotenzial. Sein Timing beim Kopfball muss besser werden.“
Vor vier Spieltagen erzielte Kehl-Gomez gegen den SC Watzenborn-Steinberg den 1:0-Führungstreffer (6:1). Am vergangenen Spieltag klärte der 24-Jährige wenige Minuten vor Schluss auf der Linie und rettete den 1:0-Sieg gegen die Stuttgarter Kickers. Und auf den Mund gefallen ist der spanische Schweizer auch nicht. Das bekamen auch schon ältere Mitspieler auf dem Platz zu spüren. „Wenn mir etwas nicht passt, dann sage ich das sofort. Es geht dabei nur darum, dass wir besser werden und gewinnen wollen. Ich habe auch keine Probleme damit, wenn mir ein Mitspieler etwas sagt.“
Also ein neuer Führungsspieler bei der SVE? „Ich bin ein emotionaler Typ, mehr nicht“, sagt Kehl-Gomez, der ähnlich emotional Spiel für Spiel in die Zweikämpfe einsteigt. Verwunderlich dabei: Der 24-Jährige kassierte in seiner Karriere noch keinen Platzverweis und hatte in der Saison 2013/2014 beim SC Pfullendorf nur eine Sperre wegen der fünften Gelben Karte. „Man muss in den entscheidenden Momenten eben clever sein und wissen, wann man den Mund zu halten hat“, sagt Kehl-Gomez.
Am morgigen Freitag, 19 Uhr, empfängt die SV Elversberg den SV Waldhof Mannheim zum absoluten Spitzenspiel. Der letztjährige Vizemeister empfängt den Meister. Beide Teams sind in Topform. „Wir haben das Hinspiel 0:2 verloren und noch eine Rechnung mit Mannheim offen. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen“, gibt sich Kehl-Gomez hoch motiviert.
Eine Woche später gastiert die SVE im nächsten Spitzenspiel bei der TSG Hoffenheim II. Mit zwei Siegen könnte bereits eine Vorentscheidung im Kampf um die Relegationsplätze gefallen sein. „Wir wollen unseren Vorsprung an der Tabellenspitze ausbauen. Wenn wir das abrufen, was wir können, werden wir bis Saisonende ganz oben bleiben“, sagt der 24-Jährige, der zwar im November noch nicht an eine Relegation zur 3. Liga denken möchte, aber schon mal entschlossen sagt: „Wenn wir noch mal in die Relegation kommen, gehen wir hoch. So etwas wie vergangene Saison gegen Zwickau passiert uns kein zweites Mal.“
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