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Bichler will diese Chance nicht verstreichen lassen
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Autor:  wolfgang.christmann [ 7. Dez 2016, 07:55 ]
Betreff des Beitrags:  Bichler will diese Chance nicht verstreichen lassen

Quelle: Saarbrücker - Zeitung (veröffentlicht am 07.12.2016)
von Heiko Lehmann

Im Januar 2016 kam Florian Bichler vom Drittligisten Rot-Weiß Erfurt ins Saarland. Doch auch beim Regionalligisten SV Elversberg schien er sich lange nicht durchsetzen zu können – bis es bei dem 25-Jährigen Klick gemacht hat.

Wenn man Florian Bichler am vergangenen Sonntag beim 2:1-Sieg der SV Elversberg im Spitzenspiel bei der TSG Hoffenheim II beobachtete, musste man sich unweigerlich die Frage stellen: Warum spielt der Junge nicht schon die ganze Saison auf der rechten Außenbahn? Flankenläufe im Fünf-Minuten-Takt, kaum verlorene Zweikämpfe und schließlich das entscheidende Tor zum 2:0. Die Gründe, warum Bichler erst so spät in dieser Saison, beziehungsweise in seiner Karriere, durchstartet, sucht der 25-Jährige nur bei sich selber.

In der Saison 2011/2012 war Bichler in der Regionalliga Süd mit 21 Jahren Leistungsträger bei der SpVgg Greuther Fürth II. In der darauf folgenden Saison zählte er zum erweiterten Kader der Fürther Bundesliga-Mannschaft. „Trainer Mike Büskens hatte mir dringend geraten, meine Gewichtsschwankungen in den Griff zu bekommen. So richtig ernst habe ich das damals nicht genommen“, erzählt der 25-Jährige von seiner ersten großen, aber verpassten Chance im Profifußball.

Es folgte der Wechsel zum damaligen Drittligisten und Bichlers Jugendverein SpVgg Unterhaching. In der Saison 2013/2014 war er mit fünf Toren in 32 Einsätzen auch in Haching Leistungsträger. „Damals dachte ich, es geht einfach so weiter, ohne dass ich viel dafür tun muss. In der nächsten Saison hatte ich bis zur Winterpause plötzlich nur drei Einsätze.“ Die zweite Chance vertan. Leistenoperationen und Bänderrisse kamen hinzu – und immer wieder die Gewichtsschwankungen. Bichlers halbjähriges Gastspiel beim Drittligisten Rot-Weiß Erfurt änderte auch nichts.

Es folgte im Januar 2016 der Wechsel zur SV Elversberg, wo Bichler sich zunächst im gleichen Trott befand wie in den Jahren davor. „Ich habe dann irgendwann eine Grundsatzentscheidung getroffen, dass ich es hier schaffen will – Stammspieler und Aufstieg in die 3. Liga.“ Vollgas in jedem Training war angesagt und zu Beginn der Saison die Zusammenarbeit mit einem Ernährungsberater. „Ich habe zum ersten Mal gelernt, wie man sich richtig ernährt. Keinen Zucker mehr, nur noch gesunde Fette und stark auf die Zufuhr von Kohlenhydraten achten. Ich bin am Anfang sogar mit meinem Ernährungsberater zum Einkaufen“, erzählt Bichler.

Auch auf dem Platz machte er einen deutlichen Schritt nach vorne. „Die Wunschvorstellung von jedem Ersatzspieler ist doch, an der Mittellinie loszulaufen, drei Leute auszuspielen und ein Traumtor zu schießen – danach ist man Stammspieler. So habe ich auch gedacht“, erzählt der 25-Jährige. Trainer Michael Wiesinger legt allerdings großen Wert auf Spielkontrolle – und Risiko nur im richtigen Moment. „Genau das habe ich verinnerlicht. Ich habe in jedem Training alles gegeben und letztlich meine Chance bekommen“, sagt Bichler.

Doch es war ein harter Weg. Milan Ivana, Sven Sellentin, Markus Obernosterer, Julius Perstaller und sogar Rechtsverteidiger Lukas Kohler wurden Bichler in dieser Saison auf der rechten Außenbahn vorgezogen. Bis vor zwei Wochen gegen Waldhof Mannheim, als Bichler bei seiner Chance zupackte und nun gegen Hoffenheim zu den stärksten Spielern auf dem Platz zählte. „Vielleicht bin ich ein Spätzünder. Ich weiß jedenfalls, worauf es ankommt“, sagt er und hofft auf den nächsten Einsatz im letzten Spiel des Jahres am Sonntag (14 Uhr) beim 1. FC Kaiserslautern II.

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