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Danke an Daniel Fischer von BILD-Saarland für die Übersendung des Interviews
Fulminante 51 Punkte aus 23 Spielen, Herbstmeister, Tabellenführer. Die SV Elversberg kann bisher auf eine hervorragende Saison zurückblicken.
BILD: Herr Wiesinger, laut Statistik sind Sie schon sicher in den Aufstiegsspielen.
Wiesinger: „Ach, Statistiken. Die werden doch auch immer mal widerlegt. Wir widerlegen doch auch gerade eines dieser ‚Gesetze‘, dass eine Mannschaft, die gescheitert ist, sofort wieder ganz oben dabei ist.“
BILD: Aber Sie können doch recht zufrieden sein...
Wiesinger: „Absolut. Speziell nach unserem Zwickau-Erlebnis ist die Saison bislang eine echte Willensleistung. Da hat die Mannschaft einen wirklich guten Job gemacht.“
BILD: Was waren die prägenden Ereignisse bislang? Wann gab es diese speziellen Momente?
Wiesinger: „Das mache ich eigentlich an zwei Spielen fest. Das erste war der Sieg gegen Hoffenheim, der doch recht glücklich war. Das zweite der Sieg im Derby gegen Saarbrücken. Da waren wir schon in einer schwierigen Situation, lagen dann auch noch zurück. Dieses Spiel hat uns enormen Rückenwind gegeben.“
BILD: Gab‘s Überraschungen für Sie?
Wiesinger: „Für mich weniger, weil ich wusste, was meine Spieler können. Aber nach Außen sicherlich Merveille Biankadi, der seine Chance genutzt hat und momentan nicht weg zu denken ist. Aber auch Spieler wie Moritz Göttel, Florian Bichler.“
BILD: Vor der Saison wollte Maximilian Oesterhelweg weg. Jetzt ist er bester Torschütze. Zufrieden, dass er geblieben ist?
Wiesinger: „Klar. Und trotzdem erwarte ich von ihm noch eine Steigerung. Das kann mit seinen Anlagen nicht alles gewesen sein.“
BILD: Viele Fans waren erstaunt, wie Sie mit ihren Top-Transfers umgehen. Milan Ivana spielt bislang keine Rolle, Edmond Kapllani hat sich zuletzt auf der Bank wieder gefunden.
Wiesinger: „Als ich im Derby Eddy draußen gelassen haben, war das auch ein Signal für ihn. Die Gemeinschaft steht über allem, das Kollektiv ist das Entscheidende. Trotzdem ist er fester und wichtiger Bestandteil der Mannschaft.“
BILD: Aber woher nimmt diese Mannschaft nach der Zwickau-Erfahrung dieses Selbstbewusstsein?
Wiesinger: „Das mag ich an ihr, dieses Selbstbewusstsein. Sie hat sich weiter entwickelt. Genauso wie ihr Trainer. Auch ich habe mich in den letzten anderthalb Jahren hier verändert. Ich bin offener geworden. Wenn ich etwas auf dem Herzen habe, kommt es raus. Ich bin anfangs hier an Vieles mit Voraussetzungen herangegangen, die ich woanders gelernt habe. Meine zwei Jahre bei den Bayern haben mich diese unbedingte Siegermentalität total verinnerlichen lassen. Die Erkenntnis, die ich aus meiner bisherigen Zeit in Elversberg gewonnen habe, ist die, dass jeder seine Geschichte hat, jeder seinen Rucksack mit sich zu tragen hat. Auch ich. Das ist ja auch der Grund, warum wir noch in der Vierten Liga spielen.“
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