Der Regionalligist kassiert in Ulm eine 1:2-Niederlage und muss Torwart nach Saarbrücken ziehen lassen.
Saarbrücker Zeitung 13.03.2017 - Heiko Lehmann
Formtief und Torhüter weg. Für Regionalligist SV Elversberg war der vergangene Samstag mit der 1:2 (0:0)-Niederlage beim SSV Ulm ein gebrauchter Tag. Vor dem Spiel sickerte durch, dass Elversbergs Nummer eins Daniel Batz ab kommender Saison für den 1. FC Saarbrücken spielen wird. „Ich habe mich nicht gegen die SV Elversberg entschieden, sondern für den 1. FC Saarbrücken“, sagte Batz, den SVE-Trainer Michael Wiesinger vor einem Jahr unbedingt haben wollte. „Ich wollte mit ihm auch in die kommende Saison gehen. Ich bin überrascht von seiner Entscheidung. Aber so ist das im Fußball-Geschäft“, erklärte Wiesinger. Das bessere Vertragsangebot des FCS, bei dem Batz einen bis 2019 geltenden Kontrakt erhält, soll entscheidend für den Wechsel gewesen sein.
„Ich werde bis zum Saisonende alles für die SVE geben, und ich gehe mal davon aus, dass ich weiterhin spielen werde. Wir haben ein Ziel. Und das ist der Aufstieg in die 3. Liga – und danach zählt ab dem 1. Juli nur noch der 1. FC Saarbrücken“, sagte Batz. Wiesinger möchte weiterhin auf seine Nummer eins bauen: „Er ist in Topform ein wichtiger Spieler für uns. Ich werde ihn beobachten. Aber ich gehe mal davon aus, dass er für die SVE alles geben wird.“
Der 1. FC Saarbrücken hat nach SZ-Informationen Interesse an weiteren Spielern des Ligakonkurrenten SV Elversberg. Er verhandelt mit Markus Obernosterer und Matthias Cuntz – ein taktisches Mittel des Lokalrivalen, um im Kampf um einen der beiden Plätze für die Aufstiegs-Relegation in Elversberg für Unruhe zu sorgen? „Das sind Spekulationen. Und die kommentiere ich nicht. Es ist normal, dass Spieler sich mit anderen Vereinen unterhalten. Wir haben auch einen Plan B in der Tasche“, sagte Wiesinger.
Zum Sport und der zweiten Auswärtsniederlage in Folge: Die SV Elversberg kontrollierte vor 1424 Zuschauern das Geschehen im Ulmer Donaustadion. Allerdings war das Spiel der SVE lange nicht so druckvoll und aggressiv wie in den Partien vor dem Jahreswechsel. „Es ist reine Kopfsache. Wir haben überheblich agiert und uns leichte Ballverluste erlaubt“, sagte Wiesinger. Bis zur 66. Minute gab es keine klare Torchance. Dann leistete sich Elversbergs defensiver Mittelfeldspieler Mervielle Biankadi einen Ballverlust in der Ulmer Hälfte – und ab ging die Post. Der ehemalige Stürmer des 1. FC Saarbrücken, Thomas Rathgeber, leitete den Konter ein. Er bekam den Ball nach einer Flanke von Luca Graciotti zurück und traf aus elf Metern volley zum 1:0 für Ulm. Fünf Minuten später erhöhte Johannes Reichert nach einem Freistoß per Volleyschuss aus zwölf Metern auf 2:0.
„Wir hatten das Spiel im Griff. Ich glaube, dass wir immer noch richtig gut funktionieren. Wir brauchen ein Erfolgserlebnis“, erklärte Außenverteidiger Lukas Kohler, der als einer der wenigen Elversberger über 90 Minuten funktionierte. Kohler brachte die Flanke, die zum Anschlusstreffer führte. Ulms Florian Krebs wehrte den Ball mit der Hand ab. Schiedsrichter Marcel Schütz gab Elfmeter. Es kam der Auftritt von Cuntz, der erst zu seinem zweiten Kurzeinsatz nach der Winterpause kam. Als Niko Dobros und Simon Handle den Elfmeter ausführen wollten, reichte von Cuntz ein Satz – und er hatte den Ball. Er verwandelte in der 87. Minute den Elfmeter sicher. „Wenn ich auf dem Platz stehe, übernehme ich Verantwortung. Mehr möchte ich zurzeit nicht sagen“, erklärte Cuntz mit Blick auf seine sportliche Situation bei der SVE.
Chancen zum Ausgleich hatte die SV Elversberg nach dem Anschlusstreffer nicht mehr. Es bleibt ein mit vier Punkten aus vier Spielen verpatzter Jahresauftakt, der Beginn einer Suche nach einem neuen Torhüter und der Form vergangener Tage. Am kommenden Freitag um 19 Uhr ist die TuS Koblenz zu Gast an der Kaiserlinde in Elversberg.
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