Quelle: Saarbrücker - Zeitung (veröffentlicht am 22.06.2017) von Heiko Lehmann
Der Offensivspieler unterschreibt bei Fußball-Regionalligist SV Elversberg. Maximilian Oesterhelweg wechselt zu den SF Lotte.
Was waren das für sehenswerte Momente, als Milad Salem vor fünf Jahren für den Fußball-Regionalligisten SV Elversberg über die Flügel flitzte, immer wieder ins Eins gegen Eins ging und schöne Tore schoss. „Das 1:0 gegen den 1. FC Saarbrücken war mein schönstes Tor bislang. 25 Meter diagonal in den Winkel – da hat alles gepasst“, erinnert sich Salem an seinen Führungstreffer zum 3:1-Erfolg vor 8200 Zuschauern Anfang 2014. SVE und FCS spielten damals noch in der 3. Liga. Gestern gab Salem seine Rückkehr bekannt. Der 29-Jährige unterschrieb einen Zweijahresvertrag an der Kaiserlinde.
Klappt das fünf Jahre später eigentlich noch mit den Dribblings und den schnellen Antritten? „Klar, noch genauso wie damals. Bei meinen vergangenen Stationen war ich so gut wie immer der Schnellste in der Mannschaft. Heute bin ich zudem abgezockter und erfahrener geworden. Ich schieße auch immer noch aus allen Lagen aufs Tor“, sagt der in Kabul geborene Afghane.
Salem war im Abstiegsjahr einer der besten Elversberger und bekam Angebote aus höheren Ligen. „Damals habe ich schon vom großen Fußball geträumt. Aber ich habe ganz schnell gemerkt, dass man dazu auch Glück braucht“, sagt der Außenbahnspieler. Das Verletzungspech schlug nämlich in der Folge mehrfach zu. Beim Drittligisten VfL Osnabrück machte Salem mit Toren und Vorbereitungen zunächst dort weiter, wo er in Elversberg aufgehört hatte. Doch nach einem halben Jahr folgte mit einem Meniskusriss der erste Rückschlag. Nach vier Monaten Verletzungspause erlitt er nach zwei Spielen ein Kreuzbandriss, danach ein Sehnenriss im Oberschenkel und ein Muskelfaseriss. „Es ist echt Wahnsinn, was einem alles so passieren kann. Ohne Glück hast du im Fußball keine Chance. In Elversberg hatte ich bislang meine schönste und beste Zeit. Ich hoffe, das wird wieder so“, sagt Salem.
Als Trainer von Holstein Kiel holte Karsten Neitzel Salem damals vom VfL Osnabrück in den hohen Norden. Mittlerweile ist Neitzel Trainer in Elversberg und schätzt den Dribbelkünstler immer noch. Salem ist gestern wieder ins Saarland gezogen – in die Wohnung seines Freundes und ehemaligen Elversberger Mitspielers Erdem Bastürk in Neunkirchen. Die Wohnung ist frei, da Bastürk beim Nord-Regionalligisten VfB Oldenburg unter Ex-SVE-Trainer Dietmar Hirsch kickt.
„In Elversberg ist einiges passiert. Das neue Stadion sieht wahnsinnig toll aus, und auch das neue Trainingsgelände ist super. Wir haben damals noch an drei verschiedenen Orten pro Woche trainiert“, erinnert sich Salem. Das Ziel des 29-Jährigen und auch das der SVE ist klar definiert – der Aufstieg in die 3. Liga. Im Jahr 2013 gelang Salem das Kunststück schon einmal mit der SVE. „Wir hatten damals einen brutalen Mannschaftsgeist. Wir haben alles zusammen gemacht und hatten mit Timo Wenzel einen überragenden Kapitän, der auch mal auf den Tisch gehauen hat, wenn es nötig war. Ich fand diese Faktoren außerhalb des Platzes damals sehr wichtig“, sagt der Rückkehrer.
Gut möglich, dass die SVE in dieser Woche noch einen weiteren Rückkehrer bekannt gibt. Mittelfeldspieler Niko Dobros spielte zwar noch vor vier Wochen für die SVE, allerdings endete die Leihe des SC Paderborn nach der abgelaufenen Saison. Gestern gab der SC Paderborn die Vertragsauflösung mit Dobros bekannt. Und somit könnte der Weg für die SVE frei sein.
Maximilian Oesterhelweg und die SVE werden dagegen keine gemeinsame Zukunft haben. Der 26-Jährige, der auch beim Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern im Gespräch gewesen sein soll, unterschrieb gestern beim Drittligisten SF Lotte.
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