von Marcello Di Cicco [Oberhessische Presse]
Zweimal infolge scheiterte die Sportvereinigung Elversberg zuletzt am Drittliga-Aufstieg, den der amtierende Meister nun 2018 klarmachen will.
Elversberg. Gewisse Berührungspunkte hatte der TSV Eintracht Stadtallendorf mit dem SV Elversberg schon vor drei Jahren. An den Regionalliga-Aufstieg hatte da am Herrenwald aber noch lange niemand gedacht, zu sehr steckten die Ostkreisler im Umbruch mit jungen Spielern. Einer davon: Antonyos Celik. Das Talent wechselte nach einem Jahr beim TSV zur SVE, die gerade aus der 3. Liga in die Regionalliga Südwest abgestiegen war.
22-mal kam der junge Gießener in der Erstvertretung der Sportvereinigung zum Einsatz, siebenmal in der Reserve, ehe es ihn über Waldhof Mannheim, den schwedischen Verein Syrianska FC und Eintracht Trier im Sommer dieses Jahres zum West-Regionalligisten SC Wiedenbrück zog. Und der SV Elversberg? Der spielt noch immer in der vierten Liga - will dies jedoch schleunigst ändern. „Unser Saisonziel ist die Qualifikation für die Aufstiegsspiele“, macht SVE-Pressesprecherin Christina John keinen Hehl daraus, dass der Klub seine Resultate der Vorjahre wiederholen - und anschließend selbstverständlich toppen - will.
Drei, zwei und eins - dies sind die Platzierungen der Saarländer seit der Spielzeit 2014/2015. Zweimal scheiterte die Elf von Ex-Coach Michael Wiesinger, der jüngst das Zepter an Karsten Neitzel (49) übergeben hat, zuletzt in den Aufstiegsspielen: im vergangenen Jahr am FSV Zwickau (1:1, 0:1), in diesem an der SpVgg Unterhaching (0:3, 2:2). Elversberg ist also so etwas wie das Paradebeispiel eines „Opfers“ der Aufstiegsregelung.
Meister steigt nicht direkt auf
Denn in den fünf deutschen Regionalligen (Nord, Nordost, Bayern, Südwest und West) spielen sechs Vertreter - darunter die fünf Meister - um nur drei Aufstiegsplätze. Ungerecht, sagen Kritiker. Das Hauptproblem: „Bisher gibt es für eine Änderung dieser Aufstiegsregelung keinen Vorschlag, der alle Regionalligisten glückselig macht und der mehrheitsfähig ist“, betonte Ronny Zimmermann, DFB-Vizepräsident und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Regionalliga Südwest, bei der Pressekonferenz anlässlich der jüngsten Managertagung in Walldorf (die OP berichtete).
Würden die Regionen - wie früher - wieder vergrößert und so die Anzahl der (direkt) aufstiegsberechtigten Teams reduziert, fielen Derbys weg, die die derzeitige Ligen-Einteilung so interessant machten - sowohl für TV-Anstalten als auch für Stadionzuschauer. Und warum lässt man aus der 3. Liga nicht fünf oder sechs Teams absteigen, die durch Aufsteiger aus den Regionalligen ersetzt werden? „Dann würden wir - auch durch die Anzahl der Aufsteiger in die 2. Bundesliga - die Klasse (3. Liga, Anm. d. Red.) zerschlagen, die sich gerade wirtschaftlich stabilisiert. So schaffen wir uns Opfer am Straßenrand“, begründete Zimmermann.
Also muss der 1907 als FC Germania Elversberg gegründete, nach der Auflösung 1914 im Jahr 1918 als SV VfB Elversberg neugegründete und 1952 unter dem Namen Sportvereinigung (SV) 07 Elversberg als Abspaltung entstandene und bis heute unter diesem Namen bestehende Klub, einen neuen Anlauf zur Rückkehr in die Drittklassigkeit nehmen.
Auftaktgegner dafür ist für Elversberg, das seit Ende der 1990er-Jahre fester Bestandteil der Regionalliga ist, im knapp 10000 Zuschauer fassenden Stadion Kaiserlinde am nächsten Samstag um 14 Uhr kein geringerer als Aufsteiger TSV Eintracht Stadtallendorf, über den Pressesprecherin Christina John sagt: „Wir glauben, dass der Verein beziehungsweise die Mannschaft durch die Qualität und die Aufstiegseuphorie in der Summe den Klassenerhalt schaffen kann.“
Auf direkte Konkurrenten im Kampf um das Erreichen der Plätze eins und zwei will sich die Sportvereinigung allerdings nicht festlegen, denn: „Es gibt sicher acht bis zehn Mannschaften, die sich berechtigte Hoffnungen auf die ersten beiden Tabellenplätze machen“, meint John.
_________________ En Zwiwwel un e Bier gebt in Liga 4 a e Schmier!
|