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Quelle: Saarbrücker - Zeitung (veröffentlicht am 31.07.2017)
von Heiko Lehmann
Die SV Elversberg kommt gegen Aufsteiger Stadtallendorf nicht über ein 0:0 hinaus. Trotzdem freut sich die Mannschaft nun auf das große Saarderby.
„Und ihr wollt unser Meister sein?“, sangen die Fans von Eintracht Stadtallendorf am Samstag nach dem Schlusspfiff an der Kaiserlinde und nahmen dabei die SV Elversberg gehörig auf die Schippe. Als Titelträger der vergangenen Saison in der Fußball-Regionalliga Südwest kam die SVE zum Saisonauftakt nicht über ein 0:0 gegen den Aufsteiger hinaus.
„Das war jetzt nicht alles schlecht heute. Wenn wir das frühe Tor machen, läuft das Spiel anders. Trotzdem haben wir es nicht geschafft, das Spiel in den entscheidenden Momenten schnell zu machen“, sagte der neue Elversberger Trainer Karsten Neitzel. Vor 1528 Zuschauern hatte Neuzugang Johannes Rahn dieses angesprochene frühe Tor auf dem Kopf. Der 31-Jährige erhielt den Vorzug vor dem letztjährigen Top-Torjäger Edmond Kapllani (15 Tore), traf aber fünf Meter vor dem generischen Tor, völlig freistehend, den Ball nicht (25. Minute). „Den muss ich machen, keine Frage. Wir werden uns noch steigern“, versprach Rahn.
Neitzel ließ mit Torhüter Frank Lehmann, den Mittelfeldspielern Milad Salem und Alexandar Stevanovic sowie den Stürmern Rahn und Kevin Koffi gleich fünf Neuzugänge von Beginn an spielen. Dennoch fehlte der Mut zur totalen Offensive, denn der neue SVE-Spielmacher Gaetan Krebs, gekommen vom Karlsruher SC, saß zunächst völlig überraschend nur auf der Bank. Die Gäste aus Stadtallendorf standen über 90 Minuten tief in der eigenen Hälfte und lauerten nur auf Konter. Die beste Torchance der Eintracht hatte Fernandez Suero in der 65. Minute. Doch seinen Schuss aus zwölf Metern lenkte Lehmann mit einer starken Parade ins Toraus.
Die SVE tat sich gegen die tiefstehenden Gäste extrem schwer. Einen kreativen oder einstudierten Spielaufbau konnte man nicht erkennen. Stattdessen gab es viel Ballgeschiebe von links nach rechts, bis sich irgendwo zufällig eine Lücke auftat. Es war zu wenig gegen wie verrückt kämpfende Gäste, bei denen sogar die Ersatzspieler und Betreuer nach jeder gelungenen Aktion ein paar Meter auf das Spielfeld liefen und jubelten. „Wir trainieren vier Mal pro Woche abends, da alle von uns noch einem Beruf nachgehen. Die einzige Chance, die wir haben, ist der Kampf“, sagte Stadtallendorfs Trainer Dragan Sicaja.
Trotz der wenigen Ideen im Spiel nach vorne hätte die SVE noch gewinnen können. Einen Schuss von Lukas Kohler bekam Mitspieler Florian Bichler auf der gegnerischen Torlinie an den Kopf (70.), und Rahn hatte nach einem Eckball erneut eine Kopfballchance, traf aber wieder den Ball nicht richtig (75.). Somit blieb es beim 0:0-Unentschieden, mit dem nur die Gäste zufrieden waren. „Es war schwer heute, aber es war erst der erste Spieltag. Das kann passieren. Wir müssen positiv bleiben“, sagte Milad Salem.
Bereits am kommenden Mittwoch um 19 Uhr empfängt die SVE den 1. FC Saarbrücken zum zweiten Ligaspiel, zum Saarderby, zum Duell der beiden Giganten in der Liga. Bei einer Elversberger Niederlage würde der Rückstand so früh in der Saison bereits fünf Punkte betragen. 5000 Eintrittskarten sind bislang verkauft worden, nach dem tollen Start des FCS dürfte das Stadion in Elversberg richtig voll werden. „Ich glaube, das wird ein besseres Spiel von uns werden. Saarbrücken steht nicht so tief wie unser Gegner heute. Wir freuen uns auf das Derby, das ist etwas Besonderes“, sagte Leandro Grech, der beste Elversberger an diesem eher mittelmäßigen Samstag, der durch einen grandiosen Mittwochabend vergessen gemacht werden soll.
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