kaiserlinde-online.de

Quelle: www.wormser-zeitung.de
von Carsten Schröder

WORMS - Manchmal müssen mutigen Worten auch mal Taten folgen. Die Heimbilanz solle aufgebessert werden. Das hatte Steven Jones für das Heimspiel des VfR Wormatia Worms gegen den in der Fußball-Regionalliga seit Wochen im Aufwärtstrend befindlichen SV Elversberg angekündigt. Die Mannschaft setzte die Vorgabe des Trainers um, lieferte dem Gast am Montagabend einen aufopferungsvollen Kampf und verdiente sich so einen 1:0 (0:0)-Heimsieg.

Noch vor dem Spiel gab’s für Wormatia einen herben Dämpfer, musste doch Eugen Gopko passen. „Er hat Probleme mit dem Oberschenkel und ist krank“, schüttelte Patrick Auracher ob des zusätzlichen Ausfalls mit dem Kopf. Der VfR-Kapitän selbst konnte nicht helfen, musste nach seiner Roten Karte beim 1:2 in Steinbach noch mal aussetzen. Und auch bei Marco Metzger war an eine Rückkehr in die erste Elf wegen anhaltender Knöchelprobleme nicht zu denken. Wormatia-Trainer Steven Jones schickte somit eine gegenüber dem torlosen Remis bei Hessen Kassel vom Freitag nahezu unveränderte Mannschaft auf den Platz, den Part des verletzten Gopko als Rechtsverteidiger übernahm Ömer Yildirim.

„Wir werden was versuchen.“ Schon im Ausblick hatte Jones angekündigt, gegen die favorisierten Saarländer nicht allein auf ein Remis gehen zu wollen. Auf dem Platz bedeutete dies, dass seine Elf bei Ballgewinn schnell den Vorwärtsgang suchte. Die Spielkontrolle überließen die Wormaten den Gästen, die diese Rolle annahmen, ein gepflegtes Passspiel aufzogen – und doch zunächst mal ebenso wenig zum Abschluss kamen wie die Wormaten.

Treffer kurz vor Schluss

Bis zur ersten Torannäherung dauerte es 22 Minuten, ein Distanzschuss von Gaetan Krebs zischte da gefährlich knapp über die Latte des Wormatia-Kastens. Und ihre erste wirkliche Großchance warfen die Saarländer drei Minuten später weg, als Jean Koffi frei vorm Tor den Abschluss vergaß. In der Nachspielzeit sauste noch mal ein verdeckter Distanzschuss von Krebs am Pfosten vorbei, mehr ließen die Wormaten aber nicht zu, weshalb Marcel Gebhardt zur Pause recht zufrieden war. „Wir stehen stabil und haben wenig zugelassen“, so der Wormatia-Vorstand, der im Vorwärtsgang gute Ansätze gesehen hatte: „In der einen oder anderen Situation hat der finale Pass gefehlt. Ich hoffe, dass uns das in der zweiten Halbzeit besser gelingt. Dann werden wir auch zu Möglichkeiten kommen.“

Neun Minuten nach der Pause kam er, der erste wirklich gute finale Pass. Über rechts eilte da Jonathan Zinram zur Grundlinie, sein Rückpass fand Giuseppe Bugio, der aus 14 Metern knapp neben das Elversberger Tor zielte. Es kam Leben ins Spiel, hier fand Koffi frei vorm Tor seinen Meister in Wormatia-Keeper Steve Kroll (62.), im Gegenzug blieb der Versuch von VfR-Angreifer Thomas Gösweiner bei einem Lupfer in den Torraum zu staksig. Wieder die andere Seite: Koffi aus 14 Metern – vorbei. Und die Gegenseite: Die Fußspitze von Marco Kofler rettet vor Gösweiner (67.).

Es lag ein Tor in der Luft. Das Chancenverhältnis kippte zwar zunächst zugunsten der Gäste, für die Kevin Maek knapp drüber köpfte (72.), Koffi auf Flanke von Julius Perstaller ein weiteres Mal am glänzenden Kroll scheiterte (79.). Der Treffer fiel aber auf der anderen Seite: Es war der Sekunden zuvor eingewechselte Sebastian Schmitt, dessen lang gezogene Flanke von rechts keinen Adressaten fand – und im langen Eck einschlug (88.).