Quelle: Saarbrücker - Zeitung (veröffentlicht am 06.03.2018) von Heiko Lehmann
Die SV Elversberg empfängt heute Abend den TSV Schott Mainz zum Nachholspiel. 20-jähriger Neuzugang schlägt voll ein.
Mit 20 Jahren auf Anhieb Stammspieler beim ambitionierten Fußball-Regionalligisten SV Elversberg – das hat vor Aldin Skenderovic noch keiner bei den Saarländern geschafft. Nach dreimaliger Beobachtung beschlossen SVE-Trainer Karsten Neitzel und Sportdirektor Roland Seitz den jungen, luxemburgischen Nationalspieler in der Winterpause zu verpflichten. Der luxemburgische Erstligist Union Titus Petingen gab sein Einverständnis, und Skenderovic unterschrieb bis Sommer 2019 in Elversberg.
„Der Junge hat für sein Alter bereits eine erstaunliche Übersicht und enormes Potenzial“, sagt Trainer Neitzel über den 20-Jährigen, der in allen drei Spielen nach der Winterpause in der Startelf stand.
Skenderovic wird auch heute Abend ab 19 Uhr im Nachholspiel gegen den TSV Schott Mainz an der Kaiserlinde beginnen. Die Heimpartie war am 17. Februar wegen des Wetters ausgefallen. „Die Mannschaft hat es mir echt leicht gemacht, und ich wurde super aufgenommen. Das Niveau in der neuen Liga ist mindestens eine Liga höher als in Luxemburg. Vor allem läuferisch muss ich noch zulegen“, sagt der 20-Jährige, der von Neitzel zweimal vorzeitig ausgewechselt wurde und erst einmal durchspielte. „Unser Spiel ist sehr intensiv und kostet Kraft. Ich brauche noch etwas, bis ich mich daran gewöhnt habe.“
Spielerisch hatte Skenderovic bislang null Probleme – auch gegen die Topclubs 1. FC Saarbrücken und Kickers Offenbach nicht. Unter Zeit- und gegnerischem Druck eröffnete Skenderovic auch in den Topspielen das SVE-Spiel mit klugen Pässen aus dem defensiven Mittelfeld. „In der Regionalliga komme ich bestens klar. Von mir aus würde ich gerne mal das Niveau in der 3. Fußball-Liga testen“, sagt der Luxemburger mit einem Augenzwinkern.
Damit der Drittliga-Test vielleicht sogar mit der SV Elversberg gelingt, müssen heute Abend dringend drei Punkt im Nachholspiel her. Die Konkurrenz im Kampf um die Relegationsplätze leistet sich zur Zeit einen Ausrutscher nach dem anderen. Und die SVE zieht, was die Ausrutscher angeht, ohne zu zögern mit und wartet in diesem Jahr noch auf den ersten Sieg.
„Wir waren in Offenbach und in Hoffenheim die klar bessere Mannschaft und hatten auch die deutlich besseren Torchancen. Am Ende haben wir aus beiden Spielen aber nur einen Punkt geholt“, ärgert sich Skenderovic und schildert: „Was da genau los war, weiß ich auch nicht. Vielleicht ist das auch gar nicht so wichtig. Wir sind eine richtig starke Mannschaft, und wenn wir richtig in Fahrt kommen können wir noch einiges erreichen.“
Vor der Winterpause hätte man sich noch ernsthafte Gedanken um das zentrale Mittelfeld der SVE machen müssen, wenn entweder Kapitän Leandro Grech (37 Jahre) oder Gaëtan Krebs (32 Jahre) ausgefallen wären. Aktuell geht es eher darum, wer von den beiden neben dem jungen Hüpfer Skenderovic spielt, der aus der Startelf der SV Elversberg kaum noch wegzudenken ist. Personell kann Neitzel gegen die abstiegsgefährdeten Gäste aus Mainz auf den kompletten Kader der vergangenen Wochen zurückgreifen. Es gibt keine neuen Verletzten zu beklagen.
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