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Quelle: http://www.eintracht-trier.com

In der Spitzengruppe der Liga hat ich die Sportvereinigung 07 Elversberg inzwischen etabliert – obschon es nach starken 16 Punkten aus den ersten sechs Spielen zuletzt nur einen Zähler aus drei Partien gab.

Insgesamt scheint sich der neu eingeschlagene Weg bezahlt zu machen. Die Zeit der teuren und oft nicht mehr sehr hungrigen Ex-Erst- und Zweitligaspieler ist an der Kaiserlinde passé. Trainer Jens Kiefer steht für ein nachhaltigeres und bodenständigeres Konzept.

Der 37-jährige Coach, der den FC Homburg 2010 zur Oberligameisterschaft geführt hatte, ist seit seinem Amtsantritt im September 2011 (da löste er Günter Erhardt ab) dabei, dem Kader ein neues, leistungsorientierteres Profil mit mehr Perspektive zu geben.

So trennte man sich bereits im Winter von Kapitän Martin Willmann und im Frühjahr schickte Kiefer auch Willmanns Nachfolger Samir Kozarac in die Wüste. Coach Kiefer achtet auch sehr auf die charakterlichen Eigenschaften seiner Schützlinge. Unterstützt wird Trainer Kiefer in seinen Bemühungen vom Aufsichtsratsvorsitzenden und Hauptsponsor Frank Holzer („Ursapharm“), der seit Jahren bei der SV 07 für den finanziellen Background sorgt.

Holzer bringt als 39-facher Bundesligaspieler von Eintracht Braunschweig auch Fachkompetenz mit ein. Impulse gibt zudem Ex-Eintrachtler Roland Benschneider als Teammanager. Und auch in der Stammelf ist ein früherer Blau-Schwarz-Weißer zu finden: Torwart Kenneth Kronholm. Der heute 26-jährige Deutsch-Amerikaner stand 2009/10 22 Mal zwischen den Eintracht-Pfosten. Über die Stationen Waldhof Mannheim, Jahn Regensburg und VfR Mannheim kam der Schlussmann nun an die Kaiserlinde. Zu den Ambitionen der Elversberger sagte der Schlussmann unlängst: „Wir wissen, was wir können. Ich persönlich will oben mit dabei bleiben – und der Rest der Mannschaft sieht das genauso.“

„Wir haben versucht, eine Achse zu installieren“, sagte Coach Kiefer vor kurzem gegenüber dem saarländischen Wochenmagazin „Forum“ und spielte damit die wenigen verbliebenen, wirklich erfahrenen Kräfte in seinem Team an. Torjäger Abdel Krasniqi zählt dazu, genauso wie Mittelfeldspieler Daniel Jungwirth (beim FC Bayern München ausgebildet, in der Zweiten Bundesliga unter Roland Seitz für Erzgebirge Aue und den FC Ingolstadt 04 aktiv) und Kapitän und Abwehrchef Timo Wenzel. Der heute 34-Jährige absolvierte zwischen 2000 und ´06 106 Bundesligaspiele für den VfB Stuttgart und den 1. FC Kaiserslautern und kam im Vorfeld der WM 2006 auch drei Mal in der A2-Nationalmannschaft zu Einsatz. Nach Elversberg wechselte er vom griechischen Erstligisten AO Kerkyra. „Ein super Charakter. Ein feiner Mensch, mein verlängert Arm“, hält Jens Kiefer all´ jenen entgegen, die in Wenzel einen „Alt-Star“ sehen, wie man ihn früher so oft im Spiesener Stadtteil erlebt hat.

Wollte man in früheren Jahren den Erfolg in Elversberg oft erzwingen und scheiterte dabei gnadenlos, betrachtet Frank Holzers Sohn Dominik, der als Präsident fungiert, das aktuelle Geschehen mit großer Gelassenheit, wie im „Forum“ zu lesen war: „Müssen müssen wir gar nichts. Wir wollen natürlich Erfolg haben. Als mein Vater sich aus dem operativen Geschäft zurück gezogen hat, da standen wir vor der Wahl: Fahren wir runter? Und gehen wir in die Oberliga? Oder versuchen wir es mit Nachhaltigkeit. Wir haben uns für Letzteres entschieden.“

Betont cool auch die Zwischenbilanz von Jens Kiefer: „Es macht Spaß und wir wollen Spaß vermitteln. Es geht langsam aufwärts…“ red, 26.Sep. 2012 09:24 Uhr