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 Beitrag Verfasst: 22. Mai 2018, 06:52 
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Quelle: Saarbrücker - Zeitung (veröffentlicht am 22.05.2018)
vom Patric Cordier

Der FCS schont im Pokal-Endspiel praktisch seine gesamte erste Elf für die Aufstiegs-Relegation gegen 1860 München – und kassiert eine bittere Pleite.
20 Minuten hat Patrik Herbrand in dieser Saison in der Fußball-Regionalliga für den 1. FC Saarbrücken zwischen den Pfosten gestanden – beim bedeutungslosen 7:1 beim TSV Steinbach. Gestern im Saarlandpokal-Finale gegen die SV Elversberg hätte der dritte Torwart des FCS zum Helden werden können. Nach 25 Minuten war Herbrand für Schlussmann Ricco Cymer ins Tor gekommen. Die Nummer zwei des FCS musste nach einem Zusammenprall mit Elversbergs Julius Perstaller ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Nummer eins, Daniel Batz, stand nicht im Kader.

„Er hat Schnittwunden im Gesicht von den Stollen“, erklärte FCS-Sportdirektor Marcus Mann: „Ob am Jochbein oder am Kiefer etwas gebrochen ist, können wir aktuell nicht sagen. Aber er sah nicht gut aus.“ Trainer Dirk Lottner sprach von einem „Matschgesicht“. Schiedsrichter Thorsten Braun sah in dem Hereinrutschen kein Foul, das einen Platzverweis nach sich ziehen muss, zeigte Perstaller Gelb.

So kam Herbrand zu seinem Einsatz. „Toll, einfach Wahnsinn vor der Kulisse“, sagte der 20-Jährige: „Anfangs war ich schon aufgeregt bei den vielen Zuschauern, aber das war nach ein paar Minuten vorbei.“ Als die SVE in der 80. Minute dann einen Strafstoß zugesprochen bekam, hätte es die Stunde des jungen Schlussmanns werden können. Er ahnte die Ecke, war aber gegen den Schuss von Perstaller machtlos. „Wir haben eine Nummer drei, die bei den meisten Regionalligisten Stammspieler wäre“, lobte Lottner seinen Schützling: „Als Fußballer willst du zwar immer gewinnen, aber ich bin auch nicht böse, dass wir in diesem hitzigen Spiel keine Verletzung oder Rote Karte in der Verlängerung mehr riskieren mussten.“

Daran „Schuld“ war Martin Dausch, der nach der über zehnminütigen Unterbrechung zum Strafstoß antrat. Zuvor hatte Leandro Grech gegen Christoph Fenninger den Fuß aufgesetzt. Die Proteste der Fans, weil Schiri Braun zunächst offenbar auf Eckball entschieden hatte, sorgten für unwürdige Szenen. Die Anhänger hatten ein Fluchttor geöffnet, aufs Feld ging aber keiner. Ob der Verband gegen den unter Bewährung spielenden FCS eine Strafe aussprechen wird – offen. „Mir tut es enorm leid“, sagte Dausch, der nur den Pfosten traf: „Ich wollte, dass wir mit einem positiven Gefühl in die Aufstiegsspiele gehen.“

Rund 150 000 Euro gibt es für den Einzug in die erste Runde des DFB-Vereinspokals. Viel Geld sowohl für einen Aufsteiger in die 3. Liga wie auch für einen Verein, der in der kommenden Spielzeit um den einzigen – dann aber garantierten – Aufstiegsplatz in der Fußball-Regionalliga Südwest kämpfen wird. „Natürlich hätten wir das auch gerne mitgenommen“, sagte Sportdirektor Mann: „Aber so wie wir das Spiel angegangen sind, konnte man sehen, dass der Aufstieg Priorität hat.“

Lottner hatte seine Stammkräfte allesamt geschont. Nur Marco Kehl-Gomez stand in der Startelf, wie erwartet in der Innenverteidigung neben Jordan Steiner. Auch der Rest überraschte wenig: Alexandre Mendy und Pierre Fassnacht auf den Außenverteidiger-Positionen, Fanol Perdedaj mit U19-Pokalsieger Lukas Quirin im Zentrum, auf den Außenbahnen mit Markus Obernosterer und Marwin Studtrucker, vorne Christoph Fenninger und Martin Dausch. Sebastian Jacob saß nur auf der Bank – wohl auch, weil man sich beim FCS noch nicht sicher ist, ob Top-Stürmer Patrick Schmidt rechtzeitig zum ersten Aufstiegsspiel am Donnerstag fit wird. Auch Kevin Behrens und Manuel Zeitz gehörten nicht zum FCS-Kader.

„Daniel Bierofka konnte sich heute überzeugen, dass wir eine enorme Breite im Kader haben“, sagte Perdedaj, der in der ersten Hälfte aus fast 45 Metern an den Fingerspitzen von SVE-Torhüter Frank Lehmann scheiterte: „Ich mache zwei Schritte. Schieße ich direkt, ist er wahrscheinlich drin.“ Dann hätte dieses denkwürdige Finale sicher einen ganz anderen Verlauf genommen.


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