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Erfolg in Elversberg: Das "kleine Hoffenheim"
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Autor:  wolfgang.christmann [ 10. Okt 2012, 11:35 ]
Betreff des Beitrags:  Erfolg in Elversberg: Das "kleine Hoffenheim"

Quelle: www.dfb.de (Danke an Sandra Halenke für den Hinweis)

Wenn Dominik Holzer, mit gerade einmal 30 Jahren Präsident des Südwest-Regionalligisten SV 07 Elversberg, morgens gegen 7.30 Uhr sein Büro betritt, und mit seinem Vater Frank den ersten Kaffee trinkt, herrscht beste Stimmung. Und das liegt aktuell nicht (nur) an dem vor allem auf Augentropfen spezialisierten Familienunternehmen, das in 64 Ländern vertreten ist und allein in Deutschland mit seinen mehr als 400 Mitarbeitern am Hauptsitz in Saarbrücken rund 75 Millionen Euro umsetzt.

Denn auch die Sportvereinigung 07 aus dem saarländischen Spiesen-Elversberg, die Vater Frank Holzer bereits seit Ende der 80er-Jahre tatkräftig finanziell unterstützt und aus den Niederungen der Landesliga bis in die Regionalliga geführt hatte, sorgt unter der Regie von Holzer-Junior Dominik als Spitzenreiter nach zwölf Spieltagen für Furore. Nach Jahren im unteren Mittelfeld der Tabelle mischen die Elversberger plötzlich ganz oben mit.

"Ich bin stolz auf meinen Sohn und die Entwicklung des Klubs", lobt Mäzen Frank Holzer, der einst als Profi selbst für den 1. FC Saarbrücken und Eintracht Braunschweig am Ball war, im Gespräch mit DFB.de den unerwarteten Elversberger Aufschwung. Der 59-Jährige, selbst lange Jahre SVE-Präsident und zwischenzeitlich auch zweimal Trainer, konzentriert sich seit einigen Jahren mehr und mehr auf seine Tätigkeit als geschäftsführender Gesellschafter seines Pharma-Unternehmens und übertrug das operative Vereinsgeschäft seinem Sohn Dominik.

"Kontrolleur" Frank Holzer: Bei jedem Heimspiel im Stadion

Nach wie vor ist Holzer senior aber eng mit dem kleinen Verein aus der 13.500 Einwohner-Gemeinde Spiesen-Elversberg, rund 15 Kilometer nordöstlich der Landeshauptstadt Saarbrücken gelegen, verbunden. Der zweifache Familienvater, dessen jüngster Sohn Sebastian (28) in der Elversberger Reserve spielt, ist nahezu bei jedem Heimspiel im Stadion. Allerdings nicht mehr - wie zu Anfangszeiten - direkt am Spielfeldrand oder am Zaun, sondern auf der Tribüne und den VIP-Räumlichkeiten des heimischen Waldstadions an der Kaiserlinde. "Mein Vater ist noch immer mit Herzblut bei der Sache und kontrolliert meine Arbeit aus dem Hintergrund", so Dominik Holzer im Gespräch mit DFB.de zur Aufgabenteilung innerhalb der Familie.

Seit der studierte Betriebswirt, bis vor einigen Jahren noch selbst Spieler bei der SVE, im Sommer 2011 vom Aufsichtsrat ins Präsidium wechselte, hat sich an der Kaiserlinde einiges getan. "Ich habe den Verein von klein auf kennen gelernt. Daher war es für mich eine Ehre, den Posten zu übernehmen. In den vergangenen Jahren war ein wenig der Schlendrian eingetreten. Wir brauchten frisches Blut und haben vor Saisonbeginn einen Neuanfang gemacht, vor allem intern fast alles umgestellt. Von der Putzfrau bis zum Vorstand", beschreibt Dominik Holzer, der in der Firma als Mitglied der Geschäftsleitung tätig ist.

Neuer Weg der Nachhaltigkeit

Arbeiten kann der 30-Jährige bequem aus seinem Firmenbüro in Saarbrücken, die auch gleichzeitig die Geschäftsstelle des Vereins ist. Bei der SVE installierte Holzer mit Sven Hoffmann einen neuen Geschäftsführer und stellte das Vergütungssystem um. "Wir zahlen nun geringere Festgehälter. So haben die Spieler auch einen Ansporn, alles für den Verein zu geben", sagt Holzer nicht ohne Stolz. Ein wichtiger Baustein war auch die Verpflichtung des ehemaligen Bundesligaprofis Roland Benschneider, unter anderem für Arminia Bielefeld und den 1. FC Köln am Ball, als neuer Teammanager.

Bei den Kaderplanungen waren Dominik Holzer und Roland Benschneider darauf bedacht, einen großen personellen Umbruch - wie in den Vorjahren durchaus üblich - zu vermeiden. "Die Verträge von 17 bis 18 Spielern aus der Vorsaison wurden verlängert. Wir haben den Weg der Nachhaltigkeit eingeschlagen und bei den Zugängen nicht nur auf die sportlichen Fähigkeiten geachtet", betont der SVE-Präsident.

Unter anderem schafften es die Elversberger mit Timo Wenzel (zuvor AO Kerkyra/Griechenland), einen erfahrenen Führungsspieler für die Defensive zu verpflichten, der in seiner Zeit beim VfB Stuttgart sogar drei Partien in der Champions League bestritten hatte. Dominik Holzer sagt: "Ohne die Kontakte von Roland Benschneider hätten wir einen Spieler wie Timo Wenzel nie bekommen. Er bringt Professionalität rein."

Jens Kiefer: Von der Notlösung zum Erfolgstrainer

Auch auf dem Trainerstuhl setzen die Verantwortlichen nun mehr auf Kontinuität. Der vorherige U 23-Trainer Jens Kiefer, der im September des vergangenen Jahres Günter Erhardt abgelöst hatte und zunächst eher als Notlösung galt, wurde mit einem Vertrag bis 2014 ausgestattet. "Wir wussten, was Jens Kiefer kann. Er kam von Anfang an gut mit der Mannschaft klar und kennt den Verein ganz genau", sagt Dominik Holzer, der früher selbst noch mit dem heute 37 Jahre alten Trainer zusammengespielt hat.

Das Ergebnis des Neuanfangs ist nach dem 2:1-Heimsieg gegen vorherigen Spitzenreiter 1899 Hoffenheim II die Tabellenführung mit 23 von 33 möglichen Punkten. Elversberg auf Platz eins? Bei der Frage nach der letzten Tabellenführung kommt selbst Dominik Holzer ins Grübeln. Die Antwort: Nach dem ersten Spieltag der Saison 2009/2010 in der damaligen Regionalliga West durch einen sensationellen 6:0-Kantersieg gegen den großen Nachbarn 1. FC Saarbrücken. Während der FCS am Saisonende als Neuling jedoch den Durchmarsch in die 3. Liga schaffte, blieb Elversberg im Saarland die "graue Maus".

Das Ziel: Wieder auf eine Stufe mit Saarbrücken

Die wichtigere Frage bei der aktuellen Tabellenkonstellation lautet aber freilich: Momentaufnahme oder Dauerzustand? Dominik Holzer, der die SVE auch als ein "kleines Hoffenheim" sieht: "Nach Jahren im Niemandsland wollen wir in dieser Saison angreifen. Allerdings warten noch schwere Aufgaben auf unsere Mannschaft. Wenn wir in der Winterpause immer noch oben sind, dann werden wir uns unsere Gedanken machen." Das interne Saisonziel ist ein Platz unter den ersten sechs Mannschaften.

Das Image des "Underdogs" im Saarland möchten Holzer und Co. auf jeden Fall schnell wieder los werden. Der Präsident führt an: "Wir sind mit 750 Mitgliedern der zweitstärkste Verein und arbeiten seit dem Regionalligaaufstieg in der Saison 1998/1999 unter Profibedingungen. Da muss es mittelfristig das Ziel sein, in die 3. Liga aufzusteigen und wieder auf eine Stufe mit Saarbrücken zu kommen."

Aufstieg nicht ohne Risiko

Ein Aufstieg in Liga drei wäre für die Elversberger allerdings mit einigen Hürden verbunden. Immerhin verfügt das heimische Waldstadion, das rund 6000 Zuschauer fasst, nur über rund 750 Sitzplätze. "Wir müssten einige Auflagen erfüllen und zunächst in ein anderes Stadien ausweichen, beispielsweise nach Pirmasens oder Homburg", sagt Dominik Holzer, der sich bereits mit den entsprechenden Lizenzierungsunterlagen beschäftigt hat.

Allerhand Arbeit also für den 30-Jährigen und sein Team. Dennoch kann der Betriebswirt täglich auf die Hilfe und Ratschläge seines Vaters Frank zählen. Im Unternehmen trennt Senior und Junior nur ein Büro voneinander

Autor:  H-G LILLIG [ 11. Okt 2012, 14:44 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Erfolg in Elversberg: Das "kleine Hoffenheim"

Mein lieber Norbert, was den FC SAARLAND SAARBRÜCKEN angeht, ist jedes Wort, ein Wort zuviel. Was unsere SVE angeht, CHAPEAU! Alles ohne Steuergelder, solide, ohne Hochmut, mit bezahlbarer Perspektive. Für 10 Jahre den Sportplatz in Kutzhof gepachtet , Rasenplatz Heinitz und eventuell ein Fußballinternat. Option eines Stadionumbaus usw., da fällt mir nichts mehr ein. ich bin total überrascht. Das bei den Fans, sogenanter, Traditionsclubs Neid aufkommt ist doch menschlich nachvollziebar.
Wir gehen unseren Weg, die anderen ihren Weg.
Auf gehts SVE !!

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