Quelle: BILD - Saarland von Daniel Fischer
Es war ein festes Ritual: Wenn Roland Seitz (54) am frühe Sonntagnachmittag nach Hause zur Familie fuhr, telefonierte er mit Präsident Dominik Holzer (36).
So auch vorgestern: Mit dem entscheidenden Unterschied, dass die beiden nicht - wie sonst - das letzte Spiel analysierten, sondern Holzer ihm in diesem Telefonat seinen Rauswurf mitteilte. Seitz: "Natürlich ist man in solchen Situationen traurig und enttäuscht. Aber ich habe das in den letzten Tagen schon gespürt. Es war ein bisschen anders als davor. Deshalb war ich jetzt nicht wirklich überrascht"
Bei der Familie in der Oberpfalz verarbeitete Seitz nach viereinhalb Jahren bei der SVE den Schock und die Enttäuschung, düste bereits gestern Morgen wieder zurück ins Saarland. Seitz tritt nicht nach, sagt: "Man muss fair sein: Unsere Tabellensituation ist nicht gut. Es gab insgesamt ein paar Dinge, die in der Konstellation nicht gelaufen sind. Im Nachhinein ist man schlauer, aber ich hätte den Trainerjob nicht machen dürfen. Ich wollte es auch eigentlich nicht."
Seitz weiter: "Ich glaube, dass ich als Sportdirektor einen guten Job gemacht habe, doch diesmal durch diesen Trainingsalltag weniger Zeit hatte, die Neuzugänge besser zu beäugen. Da hatte ich sicher schon mal ein glücklicheres Händchen."
Und nun? Der Vertrag von Seitz geht noch bis 2020, kann per Option und Abfindung aber bereits zum Saisonende gekündigt werden. Seitz selbst weiß, wie schwer es im heutigen Geschäft ist, wieder Fuß zu fassen: "Deshalb will ich nicht so lange draußen bleiben. Ich werde einige Monate nutzen, um vielleicht bei zwei, drei großen Vereinen zu hospitieren. Ich hatte eine schöne Zeit in Elversberg."
Seitz' Schlusswort: "Zu Dominik Holzer hatte ich immer ein tolles Verhältnis. Auf ihn lasse ich nichts kommen. Es gab aber auch einige, die in den letzten Monaten andere Menschen geworden sind."
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