Quelle: Saarbrücker - Zeitung (veröffentlicht am 27.07.2019) von Heiko Lehmann
Ein Stück weit ist Mike Eglseder die Enttäuschung anzusehen und auch anzuhören. Der 26-jährige Innenverteidiger der SV Elversberg war in den vergangenen Monaten beim großen Aufschwung der SVE Leistungsträger und Stammspieler. An diesem Samstag beim Saisonauftakt an der Kaiserlinde gegen den Aufsteiger FC Gießen (14 Uhr) ist Mike Eglseder nicht in der Startformation. Trainer Horst Steffen wird mit den beiden Neuzugängen Torben Rehfeld (25, VfR Aalen) und Oliver Oschkenat (25, 1. FC Saarbrücken) im Abwehrzentrum beginnen.
„Es ist eine harte Entscheidung, und ich bin enttäuscht. Aber so ist das nun mal in diesem Geschäft. Wir wollen in diesem Jahr ganz vorne mitspielen und deshalb brauchen wir einen großen ausgeglichenen Kader. Wir müssen alle zusammenhalten. Diese Entscheidungen sind für den Trainer auch nicht einfach“, erklärt Eglseder.
Rehfeld ist Drittliga-erfahren, und Oschkenat hat einen starken linken Fuß, was beim Spielaufbau wichtig ist. „Dass die beiden sich fürs Erste in der Innenverteidigung durchsetzen, war nicht geplant, sondern es hat sich in der Vorbereitungszeit so entwickelt. Ich gehe voll nach den Eindrücken im Training und in den Testspielen“, sagt Trainer Steffen.
Auch zu Beginn der vergangenen Saison musste Eglseder zunächst auf die Bank, war aber schon nach wenigen Spielen in der Stammelf. Der nächste prominente Kandidat, der vorerst nicht mehr gesetzt ist, ist Rechtsverteidiger Nils Winter. Lukas Kohler hat sich den Platz auf der rechten Seite in der Vierer-Abwehrkette geschnappt, auf der linken Seite spielt Neuzugang Fabian Baumgärtel (30, FC Viktoria Köln).
Ob Winter und Eglseder auf der Bank sitzen, ist auch noch unklar. Da Benno Mohr und Patryk Dragon mittlerweile nicht mehr unter die U23-Regelung fallen, werden auf der Bank wohl vier U23-Spieler sitzen. Dazu können dann nur noch drei weitere Spieler. „Ich habe das mit den Jungs alles durchgesprochen. Es kann sein, dass ein Spieler in der einen Woche auf die Tribüne muss und in der anderen von Beginn an spielt“, erklärt Steffen.
Der 50-Jährige ist zufrieden mit der Vorbereitung. Es gab kleinere Wehwehchen und kurze Ausfälle, aber mit Gaëtan Krebs (Muskelfaserriss) hat sich nur ein Spieler verletzt, der noch nicht den optimalen Fitnesszustand hat. Die SVE war letzte Saison zwar die zweitbeste Rückrunden-Mannschaft, doch die Titelfavoriten nun sind der 1. FC Saarbrücken und dahinter eher Offenbach und Homburg. „Für mich gibt es noch ein paar mehr, die vorne mitspielen werden. Aber das wird sich erst in ein paar Wochen zeigen. Auch der FC Gießen hat als Aufsteiger viele Spieler im Kader, die schon mehr als 100 Regionalligaspiele absolviert haben“, sagt Steffen.
Zum ersten Mal seit mehr als zehn Jahren hat die SVE in der Sommerpause keinen Spieler verpflichtet, der älter als 30 Jahre ist. Bewusst, wie Steffen sagt. „Wir spielen dynamischen und schnellen Fußball, der viel Laufbereitschaft erfordert. Und ich kenne die Laufbereitschaft von älteren Spielern aus vielen Erfahrungen“, sagt der 50-Jährige mit einem Augenzwinkern. Nach zwei Saisons in Folge mit katastrophalen Fehlstarts (jeweils fünf Spiele ohne Sieg) möchte die SVE jetzt an die Leistungen aus der Rückrunde der vergangenen Saison anknüpfen – und sofort vorne mitspielen.
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