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Quelle: www.magazin-forum.de
von Dominique Rossi

Robin Fellhauer ist zurück im Saarland. Bei der SV Elversberg will er Fuß im Profi-Fußball fassen. Die aktuelle sportliche Situation könnte ihm in die Karten spielen.

Fünf Jahre in Freiburg haben ihre Spuren hinterlassen. Bei Robin Fellhauer klingt ein bisschen badischer Dialekt durch. Im Sommer 2014 wechselte er von der U17 des 1. FC Saarbrücken ins Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) des SC Freiburg. Zuerst wohnte er im Internat, anschließend in einer WG. „Am Anfang haben sie mich wegen meines saarländischen Dialekts aufgezogen, dann haben mir die Jungs im Saarland gesagt, ich würde Hochdeutsch sprechen", sagt er lachend: „Ich glaube aber, dass sich das bald wieder einpendelt." Seit gut zwei Wochen ist der 21-Jährige wieder im Saarland. Bei der SV Elversberg unterschrieb der Innenverteidiger am letzten Tag der Transferperiode einen Vertrag.

Das hektische Geschäft des Profifußballs bietet dabei nur wenig Platz für Sentimentalitäten: „Ich wusste sonntags noch nicht, dass ich montags in Elversberg lande. Es ging schnell, ich konnte mich gerade noch verabschieden. Aber das sind Dinge, die muss man im Fußball einkalkulieren." Mit 16 verließ er das Saarland als Talent, mit 21 Jahren kehrt er zurück. Auf dem Papier stehen 66 Einsätze in der Juniorenbundesliga, 40 Mal stand er in der Regionalliga Südwest auf dem Platz. „Die Leistungsdichte in einem NLZ ist unheimlich groß. Dass es vielleicht nicht für ganz oben reicht, war ein schleichender Prozess. Es hängt von vielen Faktoren ab", sagt „Felle" und fügt hinzu: „Es ist doch nicht so schlecht, bei einem Top-Regionalligisten zu spielen". Dass er an der Kaiserlinde gelandet ist, sorgte in seinem Umfeld für Gefrotzel. Schließlich kickte sein Vater Andreas für den 1. FC Saarbrücken und war dort als Jugendtrainer sowie als „Co" von Dieter Ferner und Jürgen Luginger überaus erfolgreich, trainierte unter anderem den heutigen FCS-Sportdirektor Marcus Mann: „Den einen oder anderen Spruch habe ich natürlich kassiert. Das ist nicht böse gemeint, damit komme ich gut klar", sagt Robin schmunzelnd.

Vater Andreas mit großer FCS-Vergangenheit

Derzeit wohnt er bei Mama Tanja, kurzfristig ist er aber auf Wohnungssuche. Sportlich ist das Ziel klar umrissen: „Natürlich bin ich noch ein junger Spieler, aber ich bin ja nicht gewechselt, um auf der Bank zu sitzen." Dass die SVE zuletzt einige schwächere Spiele ablieferte und in einigen Medien über eine Abwehrschwäche geschrieben wurde, könnte seine Position dabei stärken. Doch der 21-Jährige ist Realist: „Es kommt auf meine Leistung im Training an, ich muss mich anbieten und besser sein als die anderen. Ich bin sicher, dass meine Chance kommen wird, aber ich muss auch Geduld haben. Schließlich habe ich die Mannschaft erst kennengelernt." Umstellungsprobleme von der „Wohlfühloase Nachwuchsleistungszentrum" in das Haifischbecken Profifußball fürchtet er nicht. „Mit Christian Preußer hatten wir einen Trainer, der uns sehr gut auf das Aktivenleben vorbeibereitet hat. Natürlich ist bei einer Nachwuchsmannschaft eine Niederlage nicht so dramatisch wie beispielsweise jetzt in Elversberg oder Saarbrücken. Aber wir haben auch schon auf die Tabelle geschaut."

Ein Blick auf die derzeitige Regionalliga-Tabelle zeigt bereits einen beträchtlichen Rückstand der SVE auf das Spitzenduo. Robin Fellhauer schockt das aber nicht. „Wenn wir unsere Leistung bringen, werden wir noch ein Wörtchen mitreden."