Quelle: Saarbrücker - Zeitung (veröffentlicht am 14.10.2019) von Heiko Lehmann
Zufrieden verließ Frank Lehmann, der Torhüter der SV Elversberg, am Samstag das Stadion der TSG Balingen. Mit 4:2 hatte sein Team kurz zuvor das dritte Spiel in Folge in der Regionalliga Südwest gewonnen. „Endlich hat es daheim mal geklappt. Ich darf noch einen Tag länger hier bleiben, da meine Mama am Sonntag Geburtstag hat“, sagte Lehmann, der gebürtige Balinger. Von der ein auf die andere Sekunde veränderte sich allerdings die freudige Miene des 30-Jährigen. „Es war einfach unnötig, dass wir es wieder so spannend gemacht haben. Wir hätten das Spiel viel früher entscheiden müssen“, so der SVE-Schlussmann.
In der 89. Minute lief Elversbergs Sinan Tekerci von der Mittellinie alleine auf das Balinger Tor zu, umspielte TSG Torhüter Julian Hauser und schob den Ball zum 4:2 für die SVE ins Tor. Die Erleichterung war den Elversberger Spielern und dem Trainerteam anzumerken. „Jetzt überwiegt natürlich die Freude. Dass es aber wieder so eng wurde, haben wir uns selbst zuzuschreiben“, sagte Trainer Horst Steffen.
Vor 800 Zuschauern hatte die SVE losgelegt wie die Feuerwehr. Del Angelo Williams, der für Thomas Gösweiner stürmen durfte, tanzte in der sechsten Minute die halbe Balinger Abwehr aus, passte quer zu Sinan Tekerci, und der schob locker zum 0:1 ein. Es folgte ein Spielverlauf, der die bisherige Saison der SVE perfekt zusammenfasste. Tekerci lief in der achten Minute alleine auf das TSG-Tor zu und vergab genauso wie Williams in der zwölften Minute. Nach dem 2:0 durch Israel Suero (15.) ging das muntere Chancenverballern weiter. Benno Mohr stand gleich zweimal frei vor dem Tor und scheiterte (37., 42.).
Auf der andere Seite reichten der TSG einfache lange Bälle aus der eigenen Hälfte, um zu Torchancen zu kommen. Einmal rettete die Latte für die SVE (13.), die zweite Großchance machte Lehmann zunichte (29.). Nach dem nächsten langen Ball lief Tobias Dierberger SVE-Innenverteidiger Torben Rehfeldt davon, Fabian Baumgärtel kam zu Hilfe, foulte und Schiedsrichter Lukas Heim pfiff Elfmeter. Denis Epstein verwandelte sicher zum 1:2 (45.).
Nach der Pause erst gerade wieder auf dem Platz, kam der nächste lange Ball aus der Balinger Hälfte, Lehmann rannte aus seinem Kasten, doch Lukas Foelsch lupfte den Ball über ihn aus 30 Metern zum 2:2 (58.). Der Aufwand, den die SVE betreiben muss, um zu Torchancen zu kommen, steht in keinem Verhältnis zum Aufwand des Gegners. Immerhin: Nur 30 Sekunden nach dem 2:2 passte Rehfeldt den Ball auf die linke Seite zu Baumgärtel, der mustergültig auf den zweiten Pfosten flankte. Dort stand Williams richtig und köpfte das 3:2. Die Platzherren rannten in der Folge vergeblich an – und spätestens nach dem 2:4 durch Tekerci war die Messe gelesen.
„Wir bringen uns selbst in Schwierigkeiten. Wir müssen 90 Minuten Vollgas geben, alles andere bringt nichts“, analysierte Doppel-Torschütze Tekerci. Am besten schon am kommenden Samstag um 14 Uhr zuhause gegen Astoria Walldorf.
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