Quelle: Saarbrücker - Zeitung (Veröffentlicht am 04.11.2012) von SZ-Mitarbeiter Ralph Tiné
Homburg. Am Ende war das 1:0 der SV Elversberg im Fußball-Regionalliga-Derby beim FC Homburg ein schmuckloses Stück Arbeit. Nachdem Sebastian Wolf in der 68. Minute nach einem Freistoß per Kopfball das einzige Tor des regnerischen und kühlen Abends erzielt hatte, versuchten die Homburger vor 1138 Zuschauern im Waldstadion noch einmal alles. Doch durch die geschickt verteidigende Abwehrreihe der SVE gab es kein Durchkommen. So blieb es beim glücklichen Sieg, den der frühere FCH- und heutige SVE-Trainer Jens Kiefer in der Pressekonferenz als "durchaus verdient" bezeichnete, was unmittelbar nach dem Abpfiff durch Schiedsrichter Philipp Schmitt allerdings noch anders klang. "Ob verdient oder nicht, ist mir scheißegal", brach die Freude über den Derby-Erfolg aus Kiefer mit deftigen Worten heraus.
Homburgs Trainer Christian Titz bewegte sich am anderen Ende der Gefühlsskala, nachdem seine Elf eine ansprechende Leistung gezeigt und vor allem in der zuletzt so anfälligen Abwehr weitgehend gut gestanden hat. "Meine Mannschaft tut mir unendlich Leid, weil sie seit Wochen nicht für ihre Leistung belohnt wird. In der Kabine haben einige geheult", berichtete Titz.
Es war die sechste Niederlage in den vergangenen sieben Spielen für den FCH, während die SVE weiter auf Aufstiegskurs liegt. In der im Mittelfeld auf beiden Seiten hochklassig geführten Partie, verpassten es beide Mannschaften allerdings zu oft, ihre Angriffe bis zum Ende durchzuspielen. So spielte sich die Partie meist nur bis jeweils 20 Meter vor den Toren ab. Passenderweise ergaben sich die größten Chancen auf beiden Seiten auch durch Freistöße. Elversbergs Daniel Jungwirth knallte das Leder in der 31. Minute unter die Latte, wobei der Ball deutlich vor der Torlinie auf den Boden prallte. Sekunden vor der Pause schoss der Homburger Yannick Tewelde einen Freistoß nur Zentimeter neben den Torpfosten.
Auch in der zweiten Hälfte hatten beide Mannschaften kaum zwingende Chancen. Kiefer war folgerichtig vor allem mit der Abwehrleistung seiner Mannschaft zufrieden, der er nach dem 2:5 gegen den FSV Mainz II am Spieltag zuvor besonderes Augenmerk geschenkt hatte. "Ich glaube, wir haben in der Defensive eine Superleistung gebracht", sagt der Trainer und zollte dem FCH Respekt: "Ich glaube, wir hatten bisher gegen keine Mannschaft weniger Ballbesitz."
Sein Homburger Pendant wollte nicht zu sehr den Kopf hängen lassen. "Ich glaube, dass das, was wir momentan spielen, nicht so schlecht ist, wie die Ergebnisse es aussehen lassen", sagte Titz während der Pressekonferenz - und erntete dafür viel Applaus.
"Ich glaube, wir haben in der Defensive eine Superleistung gebracht." Jens Kiefer, Trainer der SV Elversberg
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