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Quelle: Saarbrücker - Zeitung (veröffentlicht am 07.12.2019)
von Heiko Lehmann
Ausgerechnet im vorletzten Training vor der Winterpause hat es beim Fußball-Regionalligisten SV Elversberg noch einmal so richtig gekracht. Dem ansonsten so ruhigen und besonnenen Horst Steffen platzte bei einem Trainingsspiel in Großblittersdorf der Kragen. Enorm lautstark faltete der Trainer einen Teil seiner Jungs verbal zusammen und verteilte anschließend Straf-Laufeinheiten.
„Der Einsatz war mir einfach zu wenig und so etwas möchte ich in keinem Training. Wir haben noch keine Winterpause, sondern noch ein sehr schweres Spiel vor uns“, sagte der 50-Jährige. Das wird die Partie an diesem Sonntag, 14 Uhr, beim SC Freiburg II aus zweierlei Gründen. Zum einen hat die SVE in Freiburg keine gute Bilanz vorzuweisen, der letzte Sieg im Breisgau war 2015. Zum anderen spielt die Bundesligamannschaft des SC Freiburg bereits am Samstag zu Hause. Somit wird der Kader der Zweiten am Sonntag mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit deutlich verstärkt werden. „Ja, das kann passieren, aber davon geht die Welt nicht unter. Wir wollen unser Spiel auf den Platz kriegen und dann sehen wir weiter“, sagt Steffen: „Unser Spiel bedeutet Vollgas von der ersten Minute an.“
Kapitän Luca Dürholtz und Patryk Dragon kehren ins Mittelfeldzentrum zurück, Del Angelo Williams in den Sturm. Alle drei waren in der Vorwoche beim 1:0 gegen den SSV Ulm gesperrt. Mit Lukas Kohler ist jetzt der nächste Spieler wegen der fünften Gelben Karte gesperrt. Für ihn wird Nils Winter zu seinem ersten Einsatz von Beginn an in dieser Saison kommen. Er wird Kohler als rechten Außenverteidiger ersetzen.
Mit offensivem Pressing von der ersten Minute an möchten die Elversberger in Freiburg auch eventuelle Bundesligaspieler überrollen. „Es wird schwer werden, aber wir sind gut drauf. Jetzt wollen wir auch das letzten Spiel vor der Winterpause gewinnen“, sagt Manuel Feil, mit acht Toren in fünf Spielen der derzeit treffsicherste SVE-Offensivmann. Feils Knie wurde in dieser Woche nach den Trainingseinheiten nicht wie in den vergangenen Wochen dick, dafür ist aber seine Erkältung noch nicht ganz abgeklungen. „Das macht nichts. Ein Spiel geht noch“, sagt der 25-Jährige.
Mit zehn Siegen in Folge könnte die SVE mit einem Sieg sogar die Tabellenführung über die Winterpause übernehmen, wenn Tabellenführer 1. FC Saarbrückenzu Hause gegen den Tabellenletzten Rot-Weiß Koblenz verlieren würde. Die Trennung des FCS von Trainer Dirk Lottner „war kein Thema bei uns“, sagt Steffen: „Wir haben genug mit uns selber zu tun. Persönlich habe ich eine Meinung zu der ganzen Sache in Saarbrücken, aber ich werde sie nicht sagen.“ Auch Sportdirektor Ole Book hält sich zurück. „Ich würde auch nicht wollen, dass irgendjemand in einer solchen Situation über uns redet. Von daher mache ich es auch nicht“, sagt Book, der Steffen aber mit einem Augenzwinkern die Garantie gibt, über die Winterpause hinaus der SVE-Trainer zu seine. Kein Wunder bei dem aktuellen Lauf und der verbalen Klatsche heute im Training. „Das musste sein. Ich habe das auch gesehen. Das war genau der richtig Zeitpunkt“, lobt der Sportdirektor den Trainer.
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