Quelle: Saar - Amateur von STEFAN HOLZHAUSER
Der FC Homburg hat am vergangenen Freitag im Derby gegen die SV Elversberg wieder einmal überwiegend schönen Fußball gespielt, aber in der Offensive fehlt die nötige Durchschlagskraft. Die Gäste agierten da viel cleverer.
FC Homburg - SV Elversberg 0:1 (0:0). Lediglich 1138 Zuschauer wollten im strömenden Dauerregen das Derby sehen. Die erste nennenswerte Aktion gab es nach elf Minuten, als der Homburger Yannik Tewelde seinen Mitspieler Carsten Lutz in Szene setzte, aber der herausgeeilte SVE-Schlussmann Kenneth Kronholm klären konnte. Auf der Gegenseite ließ Abedin Krasniqi Marc Buchmann stehen, schoss den Ball jedoch aus 17 Metern übers Tor (19.). Nach einer Ecke von Daniel Jungwirth versuchte es dann der Elversberger Lukas Billick mit einem Kopfball und Robin Vogtland klärte auf der Linie (26.). Dann kam der Homburger Lutz Radojewski im Anschluss an eine Kombination über André Kilian und Aleksandre Karapetian zum Abschluss, aber Marc Gross blockte den Schuss ab (30.). Die beste Möglichkeit der ersten Halbzeit gab es nach 32 Minuten zu notieren, als Jungwirth den Ball bei einem umstrittenen Freistoß unter die Latte schlenzte. Von dort sprang das Spielgerät vor die Linie. Die letzten beiden Möglichkeiten vor der Pause gehörten dann wieder dem FCH: Zunächst schlenzte Kilian den Ball am Tor vorbei (40.), ehe Tewelde bei einem Freistoß ebenfalls das Gehäuse verfehlte (45.). An seiner ehemaligen Wirkungsstätte wechselte Elversbergs Trainer Jens Kiefer dann zur Halbzeit Christian Grimm aus und brachte stattdessen Maurice Deville. „Ich habe dabei einen Spieler geopfert, der nur über fußballerische Klasse verfügt und einen neuen Mann gebracht, der aufgrund seiner Größe kopfballstark ist. Ich habe gewusst, dass die Homburger Probleme bekommen werden, unsere ganzen großen Spieler kontrollieren“, erklärte Kiefer. Die erste Möglichkeit war aber erneut auf Homburger Seite zu notieren: Auf Zuspiel von Karapetian zielte Lutz Radojeweski links vorbei (46.). Für Elversberg hatte Billick kein Glück, als sein Kopfball im Anschluss an eine Jungwirth-Ecke geklärt werden konnte (58.). In der 68. Minute fiel dann das Tor des Tages: Bei einem aus Sicht der Homburger umstrittenen Freistoß zirkelte Jungwirth den Ball aus halbrechter Position lang hinter den linken Pfosten. Dort konnte Vogtland Sebastian Wolf nicht entscheidend stören. Dessen Kopfball wurde zwar noch von Karapetian leicht berührt, fand aber den Weg ins Netz hinein. Wenig später hätte Marcel Schug bereits für die Vorentscheidung sorgen können, aber er zielte nach Vorarbeit von Gross und Krasniqi links vorbei (70.). So blieb es bis zum Schlusspfiff beim knappen Elversberger Auswärtssieg. „Ich denke, dass die drei Punkte für uns verdient sind, da wir nach Standards insgesamt die klareren Chancen hatten. Meine Mannschaft hat 90 Minuten gefightet und kaum gegnerische Chancen zugelassen. Jetzt sind wir wieder Tabellenführer und ich hoffe, dass wir es diesmal länger bleiben“, meinte SVE-Trainer Jens Kiefer, während FCH-Coach Christian Titz enttäuscht war: „Meine Mannschaft wird momentan für den Mut und ihr Engagement, wie sie die Spiele angeht, nicht belohnt. Ich bin mir aber sicher, dass es nur eine Frage der Zeit ist, wann die Jungs wieder belohnt werden. Wir haben heute ein Stück weg unglücklich verloren.“
O-TON Christian Titz (Trainer FC Homburg): „Mein Team tut mir unheimlich leid. In der Kabine haben sehr viele Spieler geheult. Wir werden seit Wochen nicht mehr für unser Spiel belohnt. Es fehlt uns im Moment der letzte finale Pass, durch Standardsverlieren wir die Spiele.“
Jens Kiefer (Coach SV Elversberg): „Wir haben nicht gut ins Spiel hineingefunden. Ich habe selten zwei Teams in dieser Klasse gesehen, die beide so hoch anlaufen und so früh den Gegner stören.“
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