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Quelle: Saarbrücker - Zeitung (veröffentlicht am 31.05.2016)
von Heiko Lehmann
Die SV Elversberg ist in der Drittliga-Relegation gescheitert – und plant sofort einen neuen Anlauf. Die Mannschaft soll dafür punktuell verstärkt werden. Torschützenkönig Mijo Tunjic muss ersetzt werden.
Die Tränen nach dem verpassten Aufstieg in die 3. Liga sind bei der SV Elversberg noch nicht getrocknet. Am vergangenen Sonntag hatte sie das Relegations-Rückspiel mit 0:1 beim FSV Zwickau verloren – und damit nach dem 1:1 im Hinspiel den Sprung ins „richtige“ Fußball-Profigeschäft in Deutschland verpasst. Gestern traf sich die Mannschaft zu einem letzten Training und einer letzten Aussprache. Einige Spieler wurden verabschiedet. Dann ging es in die Sommerpause. Die Vorbereitung auf eine weitere Saison in der Regionalliga Südwest beginnt am 27. Juni, wie Trainer Michael Wiesinger sagt.
Elversbergs Präsident Dominik Holzer hatte am Sonntag mit dem Schlusspfiff das Vogtlandstadion in Plauen, wo das Rückspiel stattfand, in Richtung Heimat verlassen. Er war bedient. „Das war extrem bitter. Wir waren in beiden Aufstiegsspielen die klar bessere Mannschaft und hatten acht klare Torchancen“, sagt Holzer, dem die Enttäuschung gestern noch anzumerken war: „Aber: Wir werden unseren Weg genauso konsequent weiter gehen wie bisher. Wir planen seit Monaten zweigleisig. Plan A wäre die 3. Liga gewesen – und so fangen wir eben in dieser Woche an, Plan B abzuarbeiten.“ Er gibt die Ziele vor: „Wir haben den Saarlandpokal nicht gewonnen und sind nicht aufgestiegen. Diese beiden Ziele haben wird nicht erreicht, deshalb wollen wir sie in der kommenden Saison erreichen.“
Der Stadionausbau soll voran getrieben werden, ebenso die Entwicklung des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ). Die Infrastruktur wird Schritt für Schritt verbessert. Am Grundgerüst der Mannschaft wird sich nicht viel ändern. Immerhin hat sie in der Regionalliga mit 72 Punkten einen Vereinsrekord aufgestellt. „Wir brauchen die Mannschaft nur punktuell zu verstärken“, sagt Holzer. Punkt eins wird der Sturm sein. Mijo Tunjic wird wechseln. Nach SZ-Informationen soll der Torschützenkönig der Liga bereits am Montag vergangener Woche bei Drittliga-Absteiger Stuttgarter Kickers einen Vertrag unterschrieben haben. Auch Patrick Dulleck wird nicht mehr für die SVE stürmen. „Wir wollen uns in erster Linie im Sturm verstärken, aber im Prinzip in allen Mannschaftsteilen“, erklärt Holzer.
Mit Marc Groß, Tobias Feisthammel und Sascha Eichmeier verlassen drei Abwehrspieler und mit Morten Jensen und Fabrice Vollborn zwei Torhüter die SVE. Der vom österreichischen Erstligisten Sturm Graz ausgeliehene Mittelfeldspieler David Schloffer soll keinen Anschlussvertrag erhalten. Der auslaufende Vertrag von Mittelfeldspieler Merveille Biancadi wurde verlängert.
Personelle Baustellen gibt es nun in der Innenverteidigung, im rechten Mittelfeld und im Sturm. Und es wird ein Torwart neben der Nummer Eins Daniel Batz gesucht. „Wir werden die personellen Aufgaben lösen und vielleicht noch stärker zurück kommen, als wir ohnehin schon waren“, sagt Holzer.
Blickt man auf das erste NLZ-Jahr – es wurde 2015 vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) anerkannt –, so ist die U 17 aus der Bundesliga abgestiegen und die U 21 steht in der Saarlandliga. „Wir sind bei unserem NLZ noch ganz am Anfang der Entwicklung. Das braucht Zeit. Wir werden in den kommenden Wochen einen Fußball-Lehrer verpflichten, wir sind in Gesprächen“, berichtet Holzer. Sein Verein muss bis zum 1. Juli einen Fußball-Lehrer für das NLZ präsentieren. Das ist eine DFB-Anforderung.
Den Abstieg der U 21 in die Saarlandliga würde Holzer als nicht dramatisch ansehen. Die SV Elversberg II bleibt nur Oberligist, wenn Vizemeister SC Hauenstein über die Relegation in die Regionalliga aufsteigt. „Vielleicht sind unsere Nachwuchsspieler noch nicht soweit, dass sie eigenständig die Oberliga halten können. Es bringt nichts, jedes Jahr mit Hilfe von Spielern des Regionalliga-Kaders die U 21 in der Oberliga zu halten. Ich drücke der U 21 die Daumen, dass sie die Liga hält. Wenn wir uns allerdings in der Saarlandliga wieder unseren saarländischen Mannschaften zeigen, finde ich das auch in Ordnung.“
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