Quelle:http://www.5vier.de von Daniel Orth
Eintracht Trier verliert 1:2 in Elversberg – und Kapitän Michael Dingels
Früher Rückstand, Kapitän verletzt raus, einen umstrittenen Elfmeter kassiert, einen Elfmeter verschossen: Der SV Eintracht Trier 05 hat bei der SV 07 Elversberg gebrauchte knapp sechzig Minuten erwischt – und geht dennoch nicht unter! Für mehr als den Anschlusstreffer reicht es allerdings nicht.
Erste Stunde zum Vergessen
Die Zuschauer haben an der Elversberger Kaiserlinde gerade erst richtig Platz genommen, schon klingelt es im Kasten von Eintracht-Keeper Chris Keilmann: Nach nur drei Minuten zieht Elversbergs Sebastian Mannström aus der Distanz ab – der Ball schlägt im Trierer Kasten ein. 1:0 für die SV Elversberg.
Als wäre das nicht schon Schock genug, ist nur vier Minuten später der Fehlstart für Eintracht Trier perfekt: Der Kapitän muss von Bord. Michael Dingels kann nicht mehr weiter machen. Das Knie. Diagnose zunächst offen. Für ihn kommt Stefan Thelen (7.).
Nach diesen beiden bitteren Rückschlägen versucht die Eintracht einen Fuß in die Tür zu kriegen und wird tatsächlich stärker. Rudy Carlier, der für den von Rückenproblemen geplagten Romas Dressler im Sturm aufläuft, setzt erste Duftmarken vor dem Elversberger Tor – verzieht jedoch einmal (16.) und scheitert später an Morten Jensen im Gehäuse der Saarländer (32.). Die favorisierte Heimelf hält das Heft nach einer kurzen Druckphase der Trierer dann wieder in der Hand.
Kurz vor der Pause dann – die Nachspielzeit läuft bereits – eine umstrittene Szene im Eintracht-Sechzehner: Schiedsrichter Stefan Faller zeigt nach Foul von Verteidiger Robin Koch an Elversbergs Angreifer Mijo Tunjic auf den Punkt. Elfmeter für die Saarländer (45.). Der Gefoulte tritt selbst an – und verwandelt. Fallers Entscheidung ist jedoch nicht unstrittig. Einige monieren vor Kochs Foul ein Handspiel von Tunjic. Es ändert jedoch nichts an der Elversberger 2:0 Pausenführung. 15 Minuten Zeit, sich einmal kräftig durchzuschütteln.
Doch es wird erst mal nicht besser – im Gegenteil. Nach knapp einer Stunde verpasst die Eintracht zunächst die Riesenchance das Ruder herumzureißen. Elversbergs Thomas Birk zu forsch gegen Christoph Anton – Elfmeter diesmal für Trier (54.).
Carlier versagt vom Punkt und leistet Wiedergutmachung
Doch – so scheint es – selbst mit Chancen auf dem Silbertablett kann Eintracht Trier seine bereits länger andauernde Torflaute nicht beenden. Rudy Carlier scheitert aus elf Metern an Morten Jensen.
Trotz erneutem Nackenschlag lassen die Blau-Schwarz-Weißen die Köpfe nicht hängen und zeigen im Anschluss Moral. Unter anderem mit Youngster und Standard-Spezialist Till Hermandung, der in der 62. Minute sein Regionalliga-Debüt feiert und sich mit in die Angriffe seiner Eintracht einschaltet.
Wenig später ist aber erneut Carlier im Blickpunkt – und beweist Stehaufmännchen-Mentalität. Erst taucht er mit einem Kopfball vor dem Tor der Saarländer auf und setzt ihn über die Querlatte (70.) – um dann schließlich doch noch zu seinem fünften Saisontreffer zu kommen: Nach einem Freistoß landet der Ball vor seinen Füßen. Diesmal lässt sich Carlier nicht zweimal bitten, und schiebt zum 2:1-Anschluss ein (83.).
Mehr ist allerdings nicht mehr drin für Eintracht Trier. Die Blau-Schwarz-Weißen verlieren das Spiel bei der SV Elversberg trotz tollem Comeback mit 1:2. Nach der Niederlage bleiben die Moselkicker auf dem 14. Tabellenplatz – und haben nun die Spiele vor der Brust, die es dann auch zu gewinnen gilt – gegen unmittelbare Konkurrenten im Abstiegskampf. Angefangen am kommenden Samstag zuhause gegen den KSV Baunatal.
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