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Quelle: www.op-online.de
von Jörg Moll

Offenbach - Mit großem Kampf, viel Krampf und etwas Glück haben die Offenbacher Kickers ihren ärgsten Verfolger auf Distanz gehalten. Nach dem 0:0 im Spitzenspiel gegen die SV Elversberg hat der OFC die Führung in der Regionalliga Südwest verteidigt.

Erster Verfolger der Kickers (54 Punkte) ist nun der 1. FC Saarbrücken (52), der gestern Abend 1:0 gegen den FC Nöttingen gewann. Das Prädikat Spitzenspiel verdiente sich die Partie vor allem aufgrund der enorm hohen Zweikampfintensität und dem Tempo, mit dem beide Teams zur Sache gingen. „Das war ein gutes Regionalligaspiel“, meinte OFC-Trainer Rico Schmitt, der aber angesichts eines klaren Chancenplus für die Saarländer einige Male tief durchatmen musste. Seine Mannschaft zeigte viele Unsicherheiten und war in der Offensive selten zwingend. Elversbergs Trainer Willi Kronhardt wertete die Partie als Erfolg für seine Mannschaft, die zudem ab der 72. Minute in Unterzahl agierte. Thomas Birk hatte nach hartem Einsteigen gegen Benjamin Pintol Gelb-Rot gesehen. „Alles andere als ein Sieg ist für Offenbach eine Niederlage“, meinte Kronhardt. Diese Meinung hatte er aber exklusiv.

Die Partie begann wegen des großen Andrangs mit zehn Minuten Verspätung. 8421 Zuschauer bedeuteten die zweitbeste Kulisse in dieser Saison. Nur beim 1:0 gegen Waldhof Mannheim (19. Oktober) war die Kulisse noch größer (9529): Die OFC-Fans nutzten die Verzögerung zu einem stimmungsvollen Aufwärmprogramm und begrüßten ihre Mannschaft mit einem rot-weißen Fahnenmeer. Die Kulisse war mindestens drittligareif. Kickers-Trainer Rico Schmitt hatte gegenüber dem 1:1 in der Vorwoche bei Astoria Walldorf drei Änderungen in der Startelf vorgenommen. Für Maik Vetter, den unter leicht angeschlagenen Marcel Wilke und Fabian Bäcker brachte er Sascha Korb, Giuliano Modica und Martin Röser. Korb rückte auf die linke Abwehrseite. Auf der rechten Außenbahn war somit das in der Hinrunde so starke Duo Denis Mangafic und Martin Röser wieder vereint. Mangafic war deutlich anzumerken, dass er sich rechts hinten besser aufgehoben fühlt. Über weite Strecken war er mit Klaus Gjasula derjenige, der am ehesten Struktur ins Aufbauspiel brachte. Richtig zwingend wurde es allerdings zu selten

Die Gäste hielten mit viel Einsatz dagegen und hatten die besseren Chancen. Toptorjäger Mijo Tunjic hatte den Ball zweimal an Torwart Daniel Endres vorbeigelegt, brachte den Ball aber nicht zum Mitspieler und dann nicht ins Tor (18. und 21.). Auch in der zweiten Hälfte rieben sich die beiden Spitzenteams der Liga in bissigen Zweikämpfen und Laufduellen auf. Richtig zwingend wurde es selten. Und wenn, dann vor dem Tor von Endres. In der 61. Minute klärte er nach schlimmen Fehlpässen im Strafraum von Gjasula und Schwarz in höchster Not. In der 70. Minute war er machtlos, aber Tunjic schoss freistehend aus zehn Metern links vorbei. Zwei Minuten später war der OFC nach Birks Foul in Überzahl, wusste dies aber nicht zu nutzen. Die Präzision im Spiel nach vorne fehlte. Dass dies einige Fans nach Schlusspfiff zu Pfiffen verleitete, überraschte die Spieler allerdings. „Dafür haben wir kein Verständnis“, meinte Torjäger Christian Cappek.