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Quelle: Saarbrücker - Zeitung (veröffentlicht am 30.04.2016)
von Heiko Lehmann
Leandro Grech muss an diesem Samstag die Kapitänsbinde zwar hergeben, an der Wertschätzung ändert dies aber nichts. Der Argentinier soll bei der SV Elversberg im spannenden Saisonfinale vorangehen.
Fünf Wochen Hochspannung liegen vor dem Fußball-Regionalligisten SV Elversberg, der mit aller Macht in die 3. Liga möchte. An diesem Samstag (14 Uhr) empfängt die Mannschaft von Trainer Michael Wiesinger den SV Spielberg. Es folgt das Endspiel im Saarlandpokal am kommenden Mittwoch (18 Uhr) in Dillingen gegen den FC Homburg und danach zwei Saarderbys (Homburg, Saar 05) und zwei Topspiele (Waldhof Mannheim, Hoffenheim II) in der Liga.
Den Elversberger Innenverteidiger Leandro Grech bringt das Hammerprogramm nicht aus der Ruhe. „Wichtig ist, dass wir nicht in Hektik verfallen und alles Schritt für Schritt angehen. Solche Spiele machen den Reiz im Fußball aus“, sagt der Argentinier, der vor der Saison vom Zweitliga-Absteiger VfR Aalen gekommen war.
In der Hinrunde hat der 35-Jährige nicht immer unumstritten im defensiven Mittelfeld gespielt. In der Rückrunde ist Grech als Innenverteidiger der Stabilisator im SVE-Spiel, ahnt erfahren und routiniert viele Situationen voraus und hat mit seinem linken Fuß eine Extra-Waffe im Spielaufbau. Dabei würde der Argentinier lieber im Mittelfeld spielen. „Dort kannst du nach vorne und hinten ins Spiel eingreifen. Allerdings weiß ich auch, dass mich die Mannschaft als Innenverteidiger braucht – und das steht über allem“, sagt Grech.
Trainer Michael Wiesinger lobt seinen Routinier, hat den 35-Jährigen nicht umsonst zum Kapitän benannt, als der bisherige Spielführer Thomas Birk mit Syndesmosebandriss lange ausfiel. „Leo spielt diese Position extrem gut und hat sich zu einem ganz starken Führungsspieler entwickelt“, sagt Wiesinger. Ein Führungsspieler, der in 16 Jahren Profifußball bis auf muskuläre Probleme nie verletzt war. Wie das geht? „Das ist schwer zu erklären. Ich bin ein sehr gläubiger Mensch und lebe meinen Glauben. Ich denke schon, dass Gott mich beschützt“, sagt der Argentinier, der zuletzt beim 0:0 beim FK Pirmasens in der Nachspielzeit an den Pfosten köpfte und den Sieg vergab. „Das war ein verrücktes Spiel mit 20 Torchancen für uns. Aber wir haben in den entscheidenden Momenten nicht die Ruhe bewahrt. Das müssen wir in den kommenden Wochen ändern“, sagt Grech.
Gegen den SV Spielberg wird Grech die Kapitänsbinde wieder abgeben. Thomas Birk trainiert nach seiner Verletzung seit Wochen voll mit und hat sich am vergangenen Wochenende Spielpraxis in der Oberligamannschaft der SVE geholt. Trainer Wiesinger bringt seinen Kapitän wieder von Beginn an. „Ich brenne darauf, wieder zu spielen“, sagt Birk, für den Sascha Eichmeier wohl auf die Bank muss. Ebenfalls zurück ist Innenverteidiger Kevin Maek nach einem Muskelfaserriss. Bis auf den gesperrten Matthias Cuntz, dessen Vertrag am Freitag um ein Jahr bis 2017 mit Option auf einen weiteren Verbleib verlängert wurde, kann Wiesinger seine Wunschformation auflaufen lassen. Ein Sieg ist Pflicht – „das wissen wir, und wir werden das zeigen“, sagt Grech.
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