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Quelle: Saarbrücker - Zeitung (veröffentlicht am 04.05.2016)
von Heiko Lehmann
Die SV Elversberg hat den Aufstieg in die 3. Liga verpasst – und will in der neuen Saison den nächsten Anlauf unternehmen. Frank Holzer findet das gut und richtig. Der Aufsichtsrats-Chef will den Verein nach oben bringen.
Am 23. Februar 1990 wurde Frank Holzer Vorsitzender der SV Elversberg und gleichzeitig Hauptsponsor mit seinem Pharmaunternehmen Ursapharm. Mehr als 26 Jahre später raubte ihm sein Verein zwei Nächte lang den Schlaf. Am vergangenen Sonntag verpasste die SVE nach einer 0:1-Niederlage beim FSV Zwickau den Aufstieg in die 3. Fußball-Liga.
„Das war hart. Ich habe fast kein Auge zugetan und brauchte zwei Tage, bis ich wieder Normaltemperatur hatte“, sagt der 63-Jährige, dessen sportliche Analyse des verpassten Aufstieges klar ausfällt: „Wir waren in beiden Relegationsspielen besser, aber wir haben unsere Chancen nicht genutzt. Das zog sich übrigens durch die gesamte Saison. Daran müssen wir arbeiten und die nötigen Spieler verpflichten.“
Holzer ist seit mittlerweile fünf Jahren Aufsichtsrats-Vorsitzender, das Tagesgeschäft im Verein legte er in die Hände von Sohn und Präsident Dominik Holzer. „Im Prinzip kann ich nur den Hut vor Dominik und allen Mitarbeitern der SVE ziehen. Was in den vergangenen fünf Jahren im Verein erreicht worden ist, steht weit über dem sportlichen Erfolg“, sagt Holzer. Gemeint ist der Umbau des Waldstadions an der Kaiserlinde zur Ursapharm-Arena, die Schritt für Schritt erweitert werden und letztlich 15 000 Zuschauer fassen soll. Ebenso sieht Holzer das Nachwuchsleistungszentrum und die Trainingsgelände im französischen Großblittersdorf und in Heinitz als Meilensteine an. Genau wie die Installierung von hauptamtlich für den Verein arbeitenden Personen, etwa Marc Strauß (Vorstand Verwaltung und Vereinsentwicklung) und David Strauß (Vorstand Marketing und Vertrieb).
„Wichtig ist, dass wir eine Strategie entwickelt haben und diese konsequent umsetzten. Bei vielen anderen Vereinen bleibt die Strategie nur ein Vorhaben, das auf einem Papier steht“, sagt Holzer: „Im Profifußball hast du ohne moderne Ansätze keine Chance mehr. Da hilft dir die Tradition auch nicht weiter. Die Zweitligisten Sandhausen und Heidenheim haben sicher nicht die größte Tradition, aber sie haben moderne Strukturen und Konzepte, die sie umsetzten und deshalb sind sie dort, wo sie jetzt sind.“
Eine Ausgliederung der Profi-Abteilung sieht der 63-Jährige als nächsten Schritt zur Weiterentwicklung: „Es ist einfach eine Absicherung für den Gesamtverein, falls es wirtschaftlich in der Profi-Abteilung Probleme geben sollte. An das Thema werden wird gemeinsam mit unseren Mitglieder rangehen. Das wird keine Sache sein, die der Aufsichtsrat und das Präsidium allein durchdrücken wollen.“
Zur beeindruckenden Entwicklung der SVE in den vergangenen fünf Jahren zähle laut Holzer aber noch mehr. „Die Mitgliederzahl ist von 450 auf 700 gestiegen. Wir haben die Anzahl von Sponsoren um ein Drittel erhöht. Am beeindruckendsten finde ich die Steigerung des Zuschauerschnitts von 500 auf knapp 1800 pro Spiel. Diese Zahlen belegen die sehr gute Arbeit im Verein und unsere Entwicklung.“ Und deswegen ist ihm nicht bange vor der Zukunft. Im Gegenteil. Die SVE in zehn Jahren? „Um aufzusteigen, brauchst du auch Glück. Wir wollen einfach so hoch spielen, wie wir können. Aber in zehn Jahren wird unser Stadion längst fertig sein und die Infrastrukturen mit Parkplätzen und allem, was dazugehört, wird viel anders sein als heute. Nicht zuletzt werden wir in zehn Jahren Spieler in unseren Reihen haben, die in unserem NLZ ausgebildet worden sind“, sagt Holzer – und allein diese Aussicht macht ihn stolz.
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