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www.magazin-forum.deDie Meldung, dass Daniel Batz die SV Elversberg im kommenden Sommer Richtung Saarbrücken verlassen wird, stand noch keine fünf Minuten auf der Facebook-Seite der SVE, da hatte ein wutentbrannter Fan sein Urteil schon gesprochen: „Der soll sich sofort verpissen.“ Es ist gut zu wissen, dass die emotionalen Eruptionen der gepeinigten Fan-Seele noch keinen Einzug in die Rechtsprechung des deutschen Arbeitsrechts gefunden haben. Denn um nichts anderes geht es hier.
Fußball-Profis sind Arbeitnehmer auf Zeit. Kein Fan war bei den Gesprächen dabei, die Daniel Batz mit der SVE und dem FCS geführt hat. Und das ist auch gut so. Der Zeitpunkt des Wechsels ist weder ungewöhnlich noch unanständig. Im Gegenteil. Alle Beteiligten haben Klarheit. Der FCS hat eine neue Nummer eins, die SVE kann sich eine suchen. Und Daniel Batz weiß, womit er ab dem 1. Juli seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Viele Fans vergessen in ihrer Aufgeregtheit, dass es auch darum geht. Stand heute kann man nicht seriös vorhersagen, in welcher Liga die SVE in der kommenden Saison spielen wird. Und so machen sich die Verantwortlichen Gedanken. Planen wir für Liga drei mit dem gleichen Personal? Vollziehen wir bei einem erneuten Scheitern einen Umbruch? Das sind legitime und vorausschauende Planungen. Dabei wird jede Personalie diskutiert werden, vor allem jene, die im Sommer nicht mehr vertraglich gebunden sind. Am Ende wird Daniel Batz nicht das Gefühl gehabt haben, dass man in Elversberg in allen möglichen Konstellationen zu einhundert Prozent auf ihn setzen wird.
Folglich ist sein Schritt berechtigt und nachvollziehbar. Batz hat mit offenen Karten gespielt, eine Hängepartie vermieden und sich frühzeitig entschieden.
Er wird seine Gründe gehabt haben, dies gilt es zu respektieren. Übrigens, für den Neuzugang muss ein Torwart beim FCS im Sommer weichen. Und auch in Elversberg wird wohl mancher Vertrag nicht verlängert werden. Ob sich der erboste Fan darüber auch aufregen wird?