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Quelle: Saarbrücker - Zeitung (veröffentlicht am 26.08.2017)
von Heiko Lehmann
Der Fußball-Regionalligist spielt am Sonntag beim Aufsteiger TSV Schott Mainz – auf Kunstrasen. Dort zählt nur ein Sieg.
Die Sportvereinigung Elversberg ist vom schlechtesten Saisonstart in ihrer 20-jährigen Regionalliga-Geschichte genau ein Gegentor entfernt. In der Saison 2002/2003 hatte die SVE nach fünf Spielen auch nur drei Punkte, aber damals waren es 1:7 Gegentore. Heute sind es „nur“ 1:6 Gegentore. Der sechste Spieltag ging damals komplett in die Hose, die SVE verlor mit 1:4 bei Borussia Neunkirchen, inzwischen abgestürzt in die Abstiegsränge der Saarlandliga.
An diesem Sonntag um 14 Uhr ist die SV Elversberg beim Aufsteiger TSV Schott Mainz zu Gast. Die Mainzer liegen mit einem Punkt auf dem vorletzten Tabellenplatz. „Am Sonntag zählt nur ein Sieg. Ich habe auch keine Lust mehr, nur ständig von Dingen zu reden, die wir in den ersten Spielen schlecht gemacht haben. Wir haben auch sehr viel sehr gut gemacht, nur machen wir einfach die Tore nicht“, sagt Trainer Karsten Neitzel.
Vielleicht kommt es in dieser immer noch sieglosen Situation gerade recht, dass am Sonntag in Mainz vieles anders ist. Die SVE muss auf der Bezirkssportanlage Mainz-Mombach antreten. Ein Kunstrasenplatz mit Barriere rundherum, das war’s – es gibt keine Tribüne, und ein großes Fanaufkommen aus beiden Lagern wird auch nicht erwartet. „Wir müssen die Gegebenheiten jetzt einfach annehmen und mit der richtigen Einstellung auftreten. Alles andere sind Randerscheinungen“, sagt Neitzel, der auch nach der 1:3-Niederlage gegen Kickers Offenbach am vergangenen Mittwoch das Positive herauszog. „Wir haben das Spiel mit der Mannschaft per Videoaufnahmen analysiert. Die Spieler nehmen alles an und entwickeln sogar eigene Ideen, wie man Dinge ändern kann“, sagt der Trainer: „Wie die Mannschaft mit der Gesamtsituation umgeht, ist schon stark.“
Neitzel stellt sich genauso vor seine Spieler wie der Gesamtverein vor den Trainer. Ein Weiterarbeiten ohne Neitzel ist aktuell überhaupt kein Thema. Trainer und Spieler wissen aber, dass in Mainz drei Punkte hermüssen. Innenverteidiger Kevin Maek redet davon, dass viel weniger Fehler passieren dürfen und dass man im Kollektiv mehr zusammenarbeiten muss. Auch Maek war beim 1:3 gegen Offenbach an zwei Gegentoren beteiligt – wie übrigens eine ganze Reihe von SVE-Spielern in mehreren Fehlerketten. „Ich habe in der Nacht danach nicht gut geschlafen. Natürlich gehen einem da die Dinge nochmal durch den Kopf“, sagt Maek.
Die SVE-Spieler wissen, dass sie zur Zeit viele Fehler machen und diese abstellen müssen. Und Neitzel weiß, dass er in der Offensive seine Formation finden muss. „Wir werden in der Offensive anders auflaufen als im vergangenen Spiel“, hält Neitzel sich bedeckt. Ein Grund könnte ein möglicher Ausfall von Benno Mohr sein. Der 21-Jährige zog sich gegen Offenbach eine Verhärtung im Oberschenkel zu, laut Neitzel stehen die Chancen für Sonntag bei 50:50.
Neben den Langzeitverletzten Sven Sellentin (Kreuzband), Aleksandar Stevanovic (Meniskus) und Stefano Cincotta (Muskelfaserriss) werden gegen Schott Mainz auch die Angreifer Kevin Koffi (Magen-Darm) und Edmond Kapllani (Adduktorenprobleme) nicht dabei sein. Gut möglich, dass im Sturm Julius Perstaller und Moritz Göttel die Chance von Beginn an bekommen. Beide bringen in puncto Aggressivität und Einstellung alles mit, was der Trainer verlangt. Von den anderen Stürmern hat man dies in dieser Saison noch nicht in dem gewünschten Umfang gesehen, um es einmal vorsichtig auszudrücken.
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