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 Betreff des Beitrags: Fußball gibt neuen Lebensmut
 Beitrag Verfasst: 28. Apr 2012, 09:28 
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Quelle: Saarbrücker - Zeitung (Veröffentlicht am 28.04.2012)

Elversberg. "Fußball ist unser Leben", sang die Fußball-Nationalmannschaft 1994 zur Weltmeisterschaft. Carsten Trapp ist Fußballer, ein Kämpfer, ein Mittelfeldspieler, 23 Jahre jung. Aber vor wenigen Monaten geriet sein Leben aus den Fugen. Er hatte Leukäme.

Jetzt, gut 100 Tage nach Chemotherapie und Stammzelltransplantation, ist der Spieler der SV Elversberg wieder auf dem Weg zurück ins Leben. Und der Fußball ist dabei nicht außen vor. Die Stefan-Morsch-Stiftung hat Carsten Trapp nicht nur bei der Suche nach einem passenden Spender begleitet, ihn bei der Transplantationsnachsorge beraten - auch zu einem Spiel des FC St. Pauli wurde er begleitet. "Als ich die Nachricht bekam, dass ich ins Stadion darf, hatte ich gerade einen kleinen Rückschlag in der Therapie. In diesem Moment war die Stefan-Morsch-Stiftung da - mit den Karten für St. Pauli", erzählt Trapp. "Da wollte ich schon immer mal hin." Doch zuerst musste er diese 100 Tage nach der Transplantation gut überstehen.

Die Stefan-Morsch-Stiftung in Birkenfeld ist nicht nur die älteste Stammzellspender-Datei Deutschlands. Sie wirbt und registriert also nicht nur Spender. Seit mehr als 25 Jahren plädieren Emil und Hiltrud Morsch, Gründer der Stiftung, auch für eine verbesserte Betreuung der Patienten und ihrer Angehörigen. Ihr Sohn, der 16-jährige Stefan Morsch aus Birkenfeld, erkrankte Anfang der 80er Jahre an Leukämie. Als erstem Europäer wurde ihm 1984 fremdes Knochenmark übertragen. Der Junge überlebte jedoch die Nachsorge nicht. Das ist für Emil und Hiltrud Morsch der Grund, warum die Stiftung nicht nur für die Registrierung als Stammzellspender wirbt, sondern auch Patienten ihre Hilfe anbietet.

Carsten Trapp ist froh: "Durch die Gespräche mit Emil Morsch schon vor der Stammzell-Transplantation wusste ich, was auf mich zu kommt und worauf ich achten muss." Nach einer Stammzelltransplantation dauert es mindestens ein Jahr, bis das körpereigene Abwehrsystem wieder hergestellt ist. Besonders in den ersten 100 Tagen sind die Patienten anfälliger für Infektionen als andere Menschen. "Und eine Infektion stellt in diesem Fall ein tödliches Risiko dar", so Emil Morsch, der schon vielen Patienten den Ratschlag gegeben hat: "Beugen Sie Infekten vor." Konkret hieß das auch im Fall von Carsten Trapp: kein Kontakt mit Tieren, Pflanzen und Pflanzenerde, Menschenansammlungen meiden. Auch die neue Wohnung des frisch transplantierten Fußballers nahm Emil Morsch genau unter die Lupe: keine Teppiche, keine Gardinen und neue Duschköpfe. "Dort können sich überall Erreger ansammeln. Auch muss die Wohnung frei von Schimmelpilzen sein", sagt Emil Morsch. Er möchte Trapp und anderen Patienten das Schicksal seines Sohnes ersparen. Aus eigener Erfahrung weiß er, welche Komplikationen bei der Therapie von Blutkrebs auftreten können, aber auch welche finanziellen und psychischen Folgen die Patienten und deren Angehörige belasten. "Deshalb sind wir als einzige Stammzellspender-Datei auch für die Patienten da - in jeder Frage."

Carsten Trapp blickt positiv in die Zukunft: "Der Besuch in St. Pauli war für mich ein absoluter Motivationsschub." red


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