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 Beitrag Verfasst: 6. Sep 2013, 07:08 
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Quelle: Saarbrücker - Zeitung (Veröffentlicht am 06.09.2013)
von SZ-Redakteur Oliver Spettel

Bei den Namen Tauentzien, Scharnhorst und Blücher geht nicht nur Historikern ein Licht auf. Zwar handelt es sich bei den Genannten durchweg um preußische Generäle, nach ihnen wurden – wie im 19. Jahrhundert üblich – aber auch zahlreiche Kohleflöze benannt.

So dürften die Namen auch Bergbau-Kennern aus dem Kreis Neunkirchen ein Begriff sein. Die Namen bezeichnen Flöze, deren Lage zwischen Elversberg und Heinitz aktuell ein Thema für das Erdbaulaboratorium Saar (ELS) war. Dieses sollte prüfen, ob Überbleibsel eines tagesnahen Abbaus (zwischen 0 und 30 Metern Tiefe) zu einem Risiko für die Standsicherheit der neuen Tribüne werden könnte. Dem war nicht so (wir haben ausführlich berichtet).

Durch die Umbaumaßnahmen im Stadion und die aktuellen Untersuchungen durch das ELS ist die bergbaugeschichtliche Vergangenheit der Region zwischen Spiesen-Elversberg und Neunkirchen – Heinitz dazwischen – wieder etwas in den Fokus gerückt. Bei einem Ortstermin im Stadion erläuterte Friedwalt Weber, Geschäftsführer des ELS, zusammen mit Bernd Benninghoff und Frank Wollnik, beide vom Servicebereich Standort- und Geodienste/Altbergbau der RAG, die Situation an der Kaiserlinde.

Die drei genannten Flöze (Tauentzien, Blücher und Scharnhorst) tangieren den Bereich des heutigen Stadions. „Sie fallen unter einem Winkel von etwa 40 Grad nach Nordwesten Richtung Autobahn ein“, erklärte Friedwalt Weber. Im Zuge der Baumaßnahmen war das Flöz Scharnhorst zu sehen. Es steht ziemlich mittig im Bereich der späteren Haupttribüne an der Lindenstraße an (siehe großes Foto).

Mit alten Grubenrissbildern und aktuellen Karten hat Friedwalt Weber die Abbauflächen der einzelnen Flöze illustriert. „Bei den Karten handelt es sich etwa um einen Maßstab 1:5000.“ Darauf lässt sich eine Abbaubreite von 400 bis 500 Metern erkennen. Die Abbaulänge beträgt, dem Einfallwinkel des Flözes folgend, etwa 500 Meter. Dadurch sei hier eine Abbautiefe von bis zu 450 Metern erreicht worden, sagt Friedwalt Weber: „Das war für die damalige Zeit, zwischen 1850 und 1870, schon sehr beachtlich.“ Die länglichen weißen Flächen stellen geologische Störungen dar. Hier ist es zu Gesteinsfaltungen gekommen, so dass westlich und östlich der Störungslinien die Flöze in unterschiedlichen Tiefen liegen.

Ein Stollen des Blücher-Flözes dürfte in der Nähe des nordwestlichen Flutlichtmastes gelegen haben (siehe Karte Blücher). Es handelt sich übrigens um dieselbe Kohlelagerstätte, die an der B 41 in aufwendiger Arbeit gelöscht werden musste. Das Flöz Tauentzien reicht bis unter den Rasen des Sportplatzes.

Laut Friedwalt Weber sind aber nirgends nennenswerte Probleme zu erwarten. „Die alten Abbaubereiche brechen in der Regel schon nach acht bis zehn Jahren ein“, erklärt der Experte. Bei Stollen könne das auf Grund der Gewölbewirkung auch deutlich länger dauern. Als Gefahrenbereich gilt im Saarland der Bereich zwischen 0 und 30 Metern Tiefe. Hier könnte nämlich je nach örtlichen Gegebenheiten die Tragkraft des überdeckenden Gebirges nicht ausreichen. Die Probebohrungen sollten Hohlräume durch nicht eingebrochene Stollen im sensiblen Bereich der späteren Haupttribüne ausschließen. Das gelang. Sollten auf dem übrigen Gelände noch Hohlräume durch alte Stollen entdeckt werden, so werden diese verfüllt.


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