Quelle: Saarbrücker - Zeitung (Veröffentlicht am 11.09.2013) von SZ-Mitarbeiter Sebastian Zenner
Vier von fünf saarländischen Oberligisten stehen auf den letzten vier Plätzen der Tabelle. Während der FC Wiesbach Verletzungspech hat und Röchling Völklingen mit der Chancenverwertung hadert, müssen der 1. FC Saarbrücken II und die SV Elversberg II oft mit wechselnden Formationen planen.
Saarbrücken. Von den saarländischen Clubs in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar hat momentan nur Borussia Neunkirchen halbwegs Grund zur Freude. Die Mannschaft von Trainer Dieter Ferner steht nach neun Spielen auf Platz acht und befindet sich seit Wochen im Aufwärtstrend. Anders geht es der SV Elversberg II, dem SV Röchling Völklingen, dem 1. FC Saarbrücken II und Aufsteiger FC Hertha Wiesbach, die die Plätze 15 bis 18 belegen. Vier Saar-Clubs auf den letzten vier Plätzen, das gab es schon lange nicht mehr.
Der FC Wiesbach ist nach der sechsten Niederlage in Folge seit dem vergangenen Wochenende Tabellenletzter. „Wir sind durch teilweise unglückliche Niederlagen in eine Art Negativ-Spirale geraten“, stellt Hertha-Trainer Helmut Berg fest. Auf Grund von verletzungsbedingten Ausfällen wichtiger Stammspieler – unter anderem Patrick Ackermann, René Paul, Marius Neumeier, Björn Recktenwald und Jan Stutz – musste er seine Startformation ständig verändern. In etwa zwei Wochen soll das Gros der Verletzten wieder einsatzfähig sein. „Wir stellen weder den Kader noch den Trainer in Frage“, stellt Dirk Klein, Spielausschuss-Vorsitzender bei der Hertha, klar: „Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass wir nicht absteigen werden.“ Die Option, den Kader in der Winterpause zu verstärken, bestehe laut Klein allerdings immer.
Das Vertrauen in Trainer und Mannschaft ist laut Geschäftsführer Wolfgang Volontieri auch in Völklingen noch gegeben: „Den Start haben wir uns so nicht vorgestellt, wir sind schon etwas enttäuscht.“ Mit einem 3:1-Sieg beim TuS Mechtersheim hat die Mannschaft von Trainer Werner Weiß am Samstag womöglich eine Trendwende eingeleitet. Trotz eines großen Mankos. „Wir haben oft gut gespielt, aber die Tore nicht gemacht. So ist das Selbstvertrauen ein bisschen verloren gegangen“, sagt Weiß. Der Torschützenkönig der vergangenen Saison, Sammer Mozain, werde zudem wöchentlich von den Gegnern zugestellt.
Auch die Reserven der Drittligisten SV Elversberg und 1. FC Saarbrücken haben mit verschiedenen Widrigkeiten zu kämpfen. Bei beiden ändert sich die Startelf wöchentlich – je nach dem Spielerbedarf der ersten Mannschaften. „Wir wussten erst Ende April, Anfang Mai, welche Mittel uns zur Verfügung stehen. Viele Spieler sind dann schon verplant“, erklärt FCS-II-Trainer Bernd Eichmann, der zur Zeit auch als Interimstrainer bei der Drittliga-Mannschaft gefordert ist.
Sein Kollege von der SV Elversberg II, Peter Eiden, sieht in erster Linie den Ausbildungsauftrag für junge Spieler: „Bisher hat sich die Mannschaft immer sehr teuer verkauft, doch durch jugendlichen Leichtsinn bringt sie sich regelmäßig selbst um den Lohn der Arbeit.“ Am vergangenen Sonntag fiel beispielsweise im Heimspiel gegen Tabellenführer SC Hauenstein das entscheidende 0:1 per Strafstoß in der Nachspielzeit – nach einem „dummen Fehler“, berichtet Eiden.
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