Quelle: Saarbrücker - Zeitung (Veröffentlicht am 15.04.2014) Autor: Heiko Lehmann
SV Elversberg stellt Cheftrainer und zwei Co-Trainer frei – Am Freitag erst installierter Sportdirektor leitet Training
Der Fußball-Drittligist SV Elversberg hat den dritten Trainer in dieser Saison. Der abstiegsgefährdete Aufsteiger beurlaubte Dietmar Hirsch, der auf den zurückgetretenen Jens Kiefer gefolgt war. Nun ist Roland Seitz Trainer. Er musste im März bei Eintracht Trier wegen Erfolglosigkeit gehen.
Vier Spieltage vor dem Saisonende rollen beim abstiegsbedrohten Fußball-Drittligisten SV Elversberg Köpfe. Die SVE hat gestern Cheftrainer Dietmar Hirsch und die Co-Trainer Pascal Bach und Werner Dressel freigestellt. „Wir haben nach dem 0:2 bei der Spvgg. Unterhaching die Situation analysiert und sind zum Entschluss gekommen, diesen Schritt zu tun, um die negative Entwicklung zu stoppen und den Klassenverbleib nicht zu gefährden“, sagte Geschäftsführer Swen Hoffmann. Die SVE hat 2014 auf eigenem Platz noch kein Spiel verloren, dafür aber auswärts sieben Niederlagen in Folge kassiert.
Hirsch zeigte sich von der Beurlaubung überrascht. „Ich habe alles für den Verein gegeben, kann mir nichts vorwerfen und kann jeden Morgen mit gutem Gewissen in den Spiegel schauen. Alles andere muss der Verein begründen“, sagte Hirsch, der mit seiner Familie Ostern noch im Saarland verbringen wird und dann in seine Heimat nach Lübeck zurückkehren möchte. Sein Nachfolger als Cheftrainer ist Roland Seitz. Ihn hat die SVE ursprünglich als Nachfolger des im Dezember beurlaubten Sportdirektors Roland Benschneider zum 1. Juli verpflichtet. Seitz wurde im März wegen Erfolglosigkeit beim Regionalligisten Eintracht Trier als Trainer und Sportdirektor beurlaubt. Sein Nachfolger in Trier in beiden Positionen ist der im August in Elversberg zurückgetretene Trainer Jens Kiefer. Am vergangenen Freitag gab die SV Elversberg bekannt, dass Seitz sofort für den Club tätig sein wird. Gut möglich, dass das Präsidium das Spiel in Unterhaching abwarten wollte, um dann die Reißleine zu ziehen. Nach dem 0:2 war Aufsteiger Elversberg erstmals seit dem sechsten Spieltag auf einen Abstiegsplatz gerutscht.
Die Spieler erfuhren gestern Nachmittag, dass sie in dieser Saison bereits den dritten Cheftrainer bekommen. „Ich bin sprachlos, aber so ist das im Fußball. Dass der Trainer gehen muss, ist ein Stück weit auch unsere Schuld, so wie wir gespielt haben. Aber wir haben keine Zeit, um niedergeschlagen zu sein. Wir müssen gewinnen“, sagte Marc Groß, der den verletzten Timo Wenzel als Kapitän vertritt. Felix Luz erklärte: „Wir müssen die Entscheidung der Vereinsführung akzeptieren. Jeder Spieler muss sich hinterfragen, ob er in jedem Spiel alles für den Erfolg tut. Ich kann nur für mich sprechen und werde weiterhin 110 Prozent geben, egal wer an der Außenlinie steht.“ Kenneth Kronholm verschlug es beinahe die Sprache: „Ich weiß noch gar nicht, was ich sagen soll. Wir haben zuletzt richtig schlecht gespielt, deshalb kam es wohl dazu. Aber wir müssen positiv denken. Vielleicht geben wir als Mannschaft jetzt mehr auf dem Platz.“
Offen ist, ob heute im Training von Hirsch aussortierte Spieler wie Nico Zimmermann oder Bernard Itoua wieder dabei sind. Ebenfalls offen ist, ob es bis zum Saisonende einen neuen Co-Trainer geben wird. Mit Torwartrainer Sascha Purket und Konditionstrainer Roland Schwarzl bleiben zwei im Amt. Möglich wäre, dass Wenzel als Co-Trainer fungiert. „Ich bin in erster Linie noch Spieler und bin nach meiner Verletzung noch in Reha. Alles andere muss der Trainer entscheiden. Fußball ist ein brutales Geschäft, das hat man bei der Entlassung wieder gesehen. Aber ich bin mir immer noch sicher, dass wir die Liga halten, egal was passiert“, sagte der verletzte Kapitän.
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