Quelle: Saarbrücker Zeitung (Veröffentlicht am 09.05.2014) von Heiko Lehmann
Stimmung bei der SV Elversberg vor dem Abstiegs-Finale auf dem Nullpunkt
Elversberg. Den Saarlandpokalsieg samt Einzug in den DFB-Pokal hat die favorisierte SV Elversberg verspielt. Und wirklichen Optimismus im Kampf um den Verbleib in der 3. Fußball-Liga kann sie auch nicht mehr verbreiten.
„Das ist ein charakterloser Sauhaufen“, sagt Kapitän Marc Groß zu der bitteren 0:2-Niederlage gegen den FC Homburg. Trainer Roland Seitz will die Leistung seiner Mannschaft nicht mehr kommentieren. „Was soll ich denn dazu sagen? Soll ich irgend etwas schön reden?“, sagt er. Gegen den FC Homburg hätte die SVE durchaus sechs Gegentore kassieren können, und keiner hätte sich beschweren dürfen.
Die Entwicklung der vergangenen Wochen ist klar erkennbar. In den vergangenen Ligaspielen gegen Heidenheim (1:1) und beim SSV Jahn Regensburg (0:0) hatte die SVE zwar unentschieden gespielt, hätte aber ebenfalls klar verlieren können. Ein echtes Aufbäumen sieht anders aus. Zumal: Fitte und nicht so fitte SVE-Spieler (zuvor angeschlagen oder mit wenig bis gar keiner Spielpraxis) stehen nach dem Abpfiff bei einem lockeren Plausch zusammen – von Erschöpfung nach einem großen Kampf keine Spur.
Seitz redet derweil von stabiler Abwehr und vergebenen Torchancen. Aber was soll er auch machen? Morgen um 13.30 Uhr muss die SVE bei Borussia Dortmund II gewinnen, sonst ist der sportliche Abstieg in die Regionalliga perfekt. „Wir versuchen, sicher in der Abwehr zu stehen und irgendwann ein Tor zu machen“, sagt Seitz. Optimismus klingt anders.
Der Trainer, der erst seit vier Wochen im Amt ist, kennt mittlerweile Einstellung und Charakter seiner Profis. „Das ist das Positive daran, dass ich seit vier Wochen hier bin. Ich habe mir von allen ein Bild gemacht. Das hilft ungemein bei der Zusammenstellung des Kaders für die neue Saison“, erklärt Seitz, der nach der Runde wieder die Funktion des Sportdirektors übernimmt und damit auch verantwortlich für Verpflichtung eines neuen Trainers ist. Beim Pokalfinale war auch der Ex-FCS-Trainer Jürgen Luginger auf der Tribüne. Ein Kandidat? „Wir haben uns mit dem Thema noch gar nicht befasst. Zudem ist es abhängig, welche Liga wir nächste Saison spielen. Wir haben nach der Saison genug Zeit, einen Trainer zu verpflichten und eine Mannschaft zusammenzustellen“, sagt Seitz.
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